Full text: Die Bierbrauerei wissenschaftlich begründet und practisch dargestellt (1. Band, 1. Theil)

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2§6 
Nach Vogel enthält das Weizenmehl: 
Stärkmehl .... 
. 68.0 
Kleber und Wasser . . 
. 24.0 
Dextrinzucker .... 
. 4.2 
Albumin 
. 1.5 
Verlust bei der Analyse. 
. 2.3 
Die specifische Schwere des Weizens n 1.329 bis 1.374. 
Guter Weizen, fein geschrotten und mit seinem gleichen Ge 
wicht Gerstenmalz eingemischt, liefert im Mittel 70 pCt. Extract. 
Die Würze scheidet sich dabei sehr gut von den Trebern; sie ist 
goldgelb, angenehm süß, dünnflüssig und sehr klar. Schon bei 
55 bis 60° R. geht die Auflösung des rohen Weizenschrotes voll 
kommen vor sich. 
Der Noggerr. 
Der Roggen (Leeslö cereale) eignet sich nicht zur Bier-, 
wohl aber zur Branntweinerzeugung, weil dessen Kleber, welcher 
größtentheils aus Glutin besteht, zwar zuckerbildend auf das 
Stärkmehl wirkt und eine gute Vergährung der Meische bedingt; 
allein er steht hierin der Gerste und dem Weizen nach und lie 
fert eine dickflüssige, schleimige, sich schwierig klärende Würze. 
Der Roggen wird im rohen und gemalzten, immer aber in 
fein geschrottenem Zustande zur Erzeugung von Branntwein 
verwendet, und zwar sowohl zur Getreide-Branntweinbrennerei 
(Kornbranntwein) als zur Kartoffel-Branntweinbrennerei. Be 
sonders zur Anstellung der sogenannten Kunsthefen-Ansätze wer 
den roher und gemalzter Roggen gebraucht. 
Das Roggenmalz muß länger ausgewachsen sein, wenn es 
beim Meischprocesse kräftig wirken soll. Solches lang aus 
gewachsenes Roggenmalz (Kornmalz) steht in seiner zucker- * 
bildenden Wirkung auf Kartoffelstärkmehl dem Gerstenmalz und 
Weizenmalz am nächsten. 
100 U Roggen von sehr guter Qualität geben 68 pCt., 
von mittlerer Qualität 65 pCt., von schlechterer Qualität auch 
nur 60 pCt. Extract. 
Zur Auflösung des Roggenstärkmehls aus dem Roggen- 
schrot beim Meischprocesse ist eine Temperatur von höchstens 
60" R. vollkommen genügend; aber immer erhält man dabei,
	        
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