Full text: Die Bierbrauerei wissenschaftlich begründet und practisch dargestellt (1. Band, 1. Theil)

Das Haferschrot liefert, mit einem gleichen Gewichte Ger 
stenmalz eingemeifcht, bei 55— (JO 0 R. Temperatur eine milchig 
getrübte, sich selbst durch Papier nicht klar filtrirende, dünflüssige 
Würze, welche weniger süß schmeckt als Malzwürze, nur sehr 
schwach sauer reagirt und von Jodtinctur nicht gefärbt wird. 
100 U Hafer gaben nur 42 U wasserfreies Extract. 
Der Hafer wurde dazu auf einer Handschrotmühle mit 
cannelirten Walzen geschreckten; die Hülsen desselben waren der 
Länge nach zerrissen, von dem mehligen Korne ganz abgelöst und 
dieses bloßgelegt. 
Der Umstand, daß der Hafer eine trübe Würze liefert, 
macht ihn zm' Anwendung zur Biererzeugung weniger geeignet. 
Wegen seiner lockern Hülsenmaffe dient er aber, in geringer 
Menge angewendet, als Auflockerungsmittel der Treber und be 
fördert dadurch das Abfließen der Würze von denselben. 
Das bekannte Horner Vier bei Wien ist ein Haferbier; 
es ist sehr moussirend und erfrischend, aber es ist trübe. — In 
Kärnten und Krain wird Haferbier gebraut. 
Die specifische Schwere des Hafers wechselt zwischen 1.314 
bis 1.345. 
Der Mais. 
Der Mais, Kukurutz, Türkischer Weizen, Wälschkorn (Zea 
raays) wird in Ungarn, Mähren, Steiermark, Kärnthen, Tirol, 
im übrigen Teutschland, in Italien, Frankreich rc. häufig gebaut, 
und kann da, wo er gut gedeiht und billig zu haben ist, zur 
Bier nnd Branntweinerzeugung verwendet werden. Es > gibt 
davon eine große Anzahl von Spielarten; vorzüglich unter 
scheidet man aber den grobkörnigen und den kleinkörni 
gen. Nach Burger enthält der srisch geerntete Mais noch 
28.6, der an der Luft getrocknete nur 13 pCt. Master.
	        
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