aos
in trockenem, sandigem Boden cultivirt. Bis zur Reife nimmt
daher der Stärkmehlgehalt der Kartoffeln und während der
Aufbewahrung durch theilweise Austrocknung relativ fortwährend
zu, mit Eiutritt des Frühjahrs aber, sobald die Kartoffeln zu
keimen anfangen, allmählig wieder ab, woraus hervorgeht, daß
man sie in jener Zeitperiode verwenden und verarbeiten müsse,
in welcher sie noch ihren vollen Stärkmehlgehalt bewahrt haben.
Eichhorn in Möglin (Poggendorf's Annalen Bd. 87
S. 227 u. w.) hat sich mit einer genaueren Untersuchung des
schon von Michaelis, Lie big, Henri und Boussingault
in den Kartoffeln nachgewiesenen Fettes befaßt, dessen Menge
nicht 1 pCt. vom Gewichte der Kartoffeln erreicht. Die Schalen
enthalten mehr Fett als die innere Masse. Das Kartoffelfett
besteht aus wenigstens drei fetten Säuren und scheint gar kein
Glycerin zu enthalten. Eichhorn deutet die Möglichkeit an,
daß das Fuselöl, speciell das Amyloxyd, durch das Zer
fallen einer derselben, der Solano-Stearinsäure gebildet
werden könne, indem diese genau die Elemente von 1 Atom ca-
prinsaurem Amyloxyd enthalte. Bei mit Zusatz dieses Fettes
gemachten geeigneten Gäbrungsversuchen reiner Zuckerlösungen
war aber die Bildung von Fuselöl nicht zu bemerken, und ein
solches im Destillate auch nicht nachzuweisen.
Die Kartoffeln bestehen daher der Hauptsache nach aus
Stärkmehl, Zellenstoff und wässerigem Saft. Die erstern zwei
sind specifisch schwerer als Wasser, ebenso wie die Bestandtheile,
welche in dem Safte enthalten sind; neben dem Wasser macht
das Stärkmehl den Hauptbestandtheil derselben aus. Deu Rück
stand, welcher nach dem Trocknen der zerkleinerten Kartoffeln
an der Luft bei der gewöhnlichen mittleren Temperatur erhalten
wird, nennt man die Trockensubstanz der Kartoffeln. Je mehr
also eine Kartoffelsorte Trockensubstanz und in dieser Stärkmehl
enthält, desto größer muß ihre specifische Schwere sein; und
da dieß sichergestellt ist, so läßt sich daraus mit Hilfe gewisser
Factoren oder Multiplicatoren, welche Berg und Lüders
dorfs aus zahlreichen Versuchen für gewisse Reihen oder Dif
ferenzen in den specifischen Schweren der Kartoffeln gefunden
haben, sowohl der Procentgehalt der Kartoffeln an luftrockener
Substanz als auch jener an Stärkmehl bestimmen. Da ich
durch vergleichende Controlsversuche die von Berg und
Lüdersdorfs hierzu angegebenen Zahlen anähernd richtig