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rendes Bier und die Bildung der genannten geronnenen Ober
hefe, welche von anderen Brauern als Samenhefe sehr gesucht war.
Ermächtiget diese Mittheilung machen zu können, weihe ich
dem verdienten Manne gerne diese Erinnerung, und kann das
angegebene Verfahren um so mehr zur Befolgung empfehlen,
als es nicht nur durch eine vieljährige Praxis bewährt ist, son
dern auch mit den wissenschaftlichen Principien im Einklänge
steht, denn eine hinreichende Menge Diastas — auf dessen Bil
dung es beim Malzen vorzüglich ankömmt — kann sich im
Samenkorn erst daun erzeugt haben, in dem Momente, wo die
junge Pflanze in der kräftigsten Entwickelung, im Hervorbrechen
des Blattkeims aus der Hülse begriffen ist, und zur Ansbildung
dieses neuen Organs des Blattes die meiste Nahrung bedarf.
In diesem Momente hat gewiß auch die Natur dafür gesorgt,
durch kräftige Wirkung des in hinreichender Menge gebildeten
Diastas auf das Stärkmehl im Samenkorn, der jungen Pflanze
die erforderliche Nahrung liefern zu können.
Die Kunst wird sich demnach beim Malzen dieser Grenze
möglichst zu nähern suchen müssen.
Ein so bereitetes Malz ist offenbar auch für die Zwecke
der Branntweinbrennerei zum Einmeischen von Kartoffeln und
Getreide viel geeigneter, weil es dabei vorzüglich auf die Bil
dung einer gehörigen Menge von kräftig zuckerbildeud wirken
dem Diastas ankömmt, um das Stärkmehl aus den Kartoffeln
und des Getreides möglichst vollständig in Zucker umwandeln
und diesen vergähren zu können.
Die besten Jahreszeiten zum Malzen sind der Frühling
und Herbst, weil in diesen eine gemäßigte mittlere Temperatur
herrscht.
Man kann auf die Zeit vom Auswerfen der gequellten
Gerste auf die Malztenne bis zum Zeitpuncte der gehörigen
Entwickelung der Keime im Durchschnitte 14 Tage rechnen. Für
Branntweinbrennereien, wofür die Mälzung schneller betrieben
werden kann, und es Vortheilhaft ist, die Keime länger aus-
wachsen und die Wurzelkeime sich stark verfilzen zu lassen (Filz
malz), kann man die Keimung auch in 8 bis 10 Tagen bewirken.
Die meisten schlechten Biere werden aus fehlerhaft berei
tetem Malze dargestellt, welches entweder zu wenig oder zu viel
gekeimt hatte oder beim Schwitzen zu sehr erhitzt worden war.
Ersteres löst sich beim Meischprocesse unvollkommen auf und