345
Wird, wie neuerer Zeit bei der Kartoffel-Branntweinbrennerei,
um es vor dein Verderben (Schimmeln, Faulen) zu schützen und
zur längern Aufbewahrung geeignet zu machen, ist es nothwen
dig, dasselbe vollkommen auszutrocknen.
Dieses Trocknen des Malzes geschieht entweder bloß an
einem luftigen Orte (Malzböden) — und ein so an der Luft
vollkommen getrocknetes Malz nennt man lufttrockenes oder
Luftmalz — oder es geschieht auf eigenen Vorrichtungen mit
Anwendung von künstlich erzeugter Wärme. Vorrichtungen der
Art nennt man Malzdarren, und ein so bei Anwendung einer
höhern Temperatur getrocknetes Malz nennt man Darrmalz.
Das letztere ist vollkommener ausgetrocknet, enthält weniger
Wasser und ist deßhalb haltbarer, zur Aufbewahrung geeigneter.
Will man bloß Luftmalz erzeugen, so wird das Grünmalz
auf die Malzböden (Schwelch - oder Schwelkböden) gebracht,
dort so dünn als möglich ausgebreitet (2 bis 3 Zoll hoch) und
tätlich anfangs viermal, später zweimal gewendet.
Dieß wird so lange fortgesetzt, bis das Malz ganz luft
trocken geworden ist. Es kann natürlich nur in der wärmern
Jahreszeit erzeugt werden. Bei dieser Behandlung ist darauf
zu sehen, daß das Grünmalz anfangs nicht etwa noch weiter
answachse, was durch fleißiges Wenden und dadurch erreichtes
schnelleres Trocknen bewirkt wird, dann daß es nicht schimmle,
was man auf gleiche Art mit Hilfe eines guten Luftzuges erzielt.
Auch wenn das Malz gedarrt werden soll, ist es Vortheil
haft, es vorher möglichst lufttrocken zu machen.
Das Luftmalz ist schwieriger einzumeischen und aus ihm
Würze zu ziehen. Die Treber davon sind sehr klebrig, legen
sich dichter zusammen und lassen die Würze nur langsamer und
unvollkommener abfließen.
100 Gerste geben 92 U Luftmalz. Acht Pfund vom
Gewichte der Gerste sind durch das Malzen verloren gegangen.
Davon kommen
17a # auf den Verlust beim Einquellen,
3 „ „ „ „ „ Keimen und
37a „ ii ii ii durch die abgetrockneten und
abfallenden Wurzelkeime.
100 U Gerstenluftmalz enthalten im Mittel:
65 U mehliges Korn und