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und liefern eirea 57 U wasserfreies Extract.
Das Luftmalz hat ein bedeutend größeres Volumen, als
ursprünglich die Gerste. Die Raumvermehrung beträgt bis
20 pCt. von dem Jnhaltsmaße der Gerste.
La Cambre und Persac haben zur Keimung der auf die
gewöhnliche Art gequellten Gerste einen eigenen Apparat con-
struirt, den sie Ventilator nennen, in welchem die gekeimte Gerste
weiter getrocknet und auch mittelst eingeleiteter warmer Luft ge
darrt werden kann. Die damit zu erzielenden Vortheile sollen
in Ersparung an Arbeit und Raum (Gebäulichkeiten) bestehen.
(Näheres hierüber in der „Encyclop. Zeitschrift des Gewerb-
wesens" 1843, S. 515.)
Wiese hat eine Centrifugal-Trocknungsmethode für das
Grünmalz empfohlen und dazu einen Centrifugal-Ventilator an
gewendet, den er sich so wie die neue Trocknungsmethode für
die k. k. österreichischen Staaten patentiren ließ. Mittelst eines
anhaltenden heftigen Stromes gewöhnlicher Luft wird dabei das
nasse Gerstenmalz getrocknet und kann auch bei Anwendung von
erwärmter Luft dazu gedarrt werden. Nach dieser Methode
kann man frisches, nasses Malz ohne alle Anwendung von Brenn
material und ohne Rücksicht auf Jahreszeit und Witterung bin
nen bis 2 Stunden vollkommen lufttrocken machen, so daß
selbst die Malzkeime wie dürre Spreu davon fliegen. Es ist
zu erwarten, daß man von dieser Trocknungsmethode sowohl zum
Trocknen des Grünmalzes vor dem Darren, als auch zum Dar
ren desselben werde einen vortheilhaften Gebrauch machen kön
nen. Man erspart dabei bedeutend an Brennstoff und ersetzt
ihn durch Kraft (zur Bewegung des Ventilators), die man sich
an vielen Orten wohlfeiler zu beschaffen im Stande sein wird;
ebenso dürfte diese Trocknungsmethode eine Ersparniß an Schwelk-
bodenraum gewähren.
Das Darren des Malzes.
Das Darren des Malzes ist zur Aufbewahrung desselben,
dann zur Erzeugung eines haltbaren, nicht so leicht sauer wer
denden Biers durchaus nothwendig; Bier aus Darrmalz erzeugt
hat ferner einen bessern edleren Geschmack und mehr Farbe.