Full text: Die Bierbrauerei wissenschaftlich begründet und practisch dargestellt (1. Band, 1. Theil)

Gußeisen), welche in Entfernungen von 1 : 1 Zoll Löcher von 
1 Linie Durchmesser haben, so groß, daß nur das Malz nicht 
hindurchfallen kann, und welche oben unter einem stumpfen 
Winkel zusammenstoßen, so daß die Mitte der Darrfläche erha 
ben, die zwei Seitenflächen aber abschüssig sind, welche Anord 
nung der Ähnlichkeit der Form wegen mit einem Sattel zu der 
Benennung „Satteldarren" Veranlassung gegeben hat. Auf 
die Darrplatte wird das Malz 3 Zoll hoch aufgeschüttet und 
ausgebreitet, so daß ein Cubikfuß Grünmalz 4 Quadratfuß 
Darrfläche erfordert, wornach sich die Größe der Malzdarre für 
jedes gegebene Quantum zu darrenden und auf einmal auf die 
Darre aufzutragenden Malzes berechnen läßt. Die bei uns 
gebräuchlichen Satteldarren haben eine Breite von 9 Fuß, jede 
Seite daher eiue Breite von V/ 2 Fuß, wornach sie bei gege 
bener Darrfläche die Länge der Malzdarre ergibt. Breiter darf 
mau sie nicht wohl machen, weil man dann das Malz darauf 
nicht gut wenden und bearbeiten kann. Der Heiz- oder Feuer 
canal befindet sich in der Mitte der Darre nach ihrer Länge; 
da aber das Feuer nicht unmittelbar auf die Darrplatte wirken 
darf, so ist der Feuercanal mit Eisenplatten, mit Ziegeln oder 
auch mit Kacheln bedeckt, und zwischen dieser Decke und der 
Darrplatte befindet sich ein hohler Raum, durch welchen der 
von dem Feuer abziehende heiße Rauch circulirt, in mehren Zü 
gen unter der Darrplatte, welche er unmittelbar berührt, hin 
und her (vor- und rückwärts) geleitet wird, ehe man ihn in 
den Schornstein austreten läßt. 
Die Niederländer Malzdarren sind ebenfalls Rauchdarren; 
ihr Feuerraum ist überwölbt, das Gewölbe mit vielen horizon 
talen Rauchabzügen versehen. In einer gewissen Höhe über 
dem Feuercanal befindet sich die ganz horizontale durchlöcherte 
Darrplatte, gewöhnlich von Eisenblech, welche wieder mit einem 
Gewölbe überdeckt ist, in dessen Mitte sich eine Abzugsöffnung 
für den durchziehenden Rauch und für den von dem Malze ab 
ziehenden Wasserdampf befindet. Die Darrplatte liegt auf einem 
Gerippe von Eisenstäben, so daß Arbeiter darauf herumgehen 
und das Malz wenden können. Durch die Darrplatte wird 
der Darrraum von dem untern Raume, worin sich der Feuer 
canal befindet, abgeschieden; beide sind durch verschließbare 
Thüren zugänglich. Die Heizung geschieht von Außen. Durch 
kleine verschließbare Thüren kann man von Unten Luft neben
	        
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