Full text: Die Bierbrauerei wissenschaftlich begründet und practisch dargestellt (1. Band, 1. Theil)

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Das Korn wird dadurch nicht nur zerdrückt, sondern auch zer 
rieben oder zerrissen; es ist dieß aber nicht gerade nothwendig. 
Die Vortheile, welche das Malzschroten mittelst Quetsch- 
Walzwerken gewährt, sind folgende: 
1) Das Schroten wird auf die zweckmäßigste Weise ver 
richtet. 
2) Man erspart dabei das Netzen des Darrmalzes. 
3) Ein Handquetschwerk läßt sich in jeder kleinern Braue 
rei aufstellen, da es nur ein kleines Locale erfordert. In grö- 
ßern Brauereien wird dazu zwar eine größere Maschine, daher 
auch eine stärkere Betriebskraft erfordert, aber überall läßt sich 
eine solche im kleinen Raume aufstellen. Ein Ochsen-oder Pferde- 
Göpel würde auch für eine große Brauerei keine bedeutende 
Ausgabe verursachen. In mehren Brauereien hat man dazu 
Zugmühlen. 
4) Das Einsacken, der oft weite Transport zur Mühle 
und zurück werden dadurch erspart. 
5) Das Schroten kann unter persönlicher Aufsicht des 
Brauers verrichtet und einer jeden Entwendung von Malz und 
Malzschrot um so sicherer vorgebeugt werden. 
6) Die Arbeit beim Ouetschen ist nur gering und kann in 
allen Brauereien von dem gewöhnlichen Branpersonale verrich 
tet werden. 
7) Auch die Kosten des Malzschrotens werden dabei be 
deutend verringert, und man macht sich dadurch von Zufällig 
keiten, z. V. vom Wassermangel bei der Mühle, unabhängig. 
Die allgemeine Einführung solcher Walzenquetschmühlen zum 
Malzschroten kann daher nicht dringend genug empfohlen wer 
den, und überall, wo sie bereits bestehen, hat man sich von 
ihrer Nützlichkeit vollkommen überzeugt. In England sind sie 
ganz allgemein, in Teutschland, selbst in Galizien und hier 
und da in Böhmen finden derlei Ouetschmühlen schon Anwen 
dung und immer mehr Verbreitung. Zwei Männer quetschen 
in 1 Stunde 6 bis 8 Metzen Darrmalz. 
Eine kleinere derlei Handqueischmühle kostet gegenwärtig 
hier in Prag 110 bis 120 Gulden C. M. 
Das Schroten des Malzes auf den gewöhnlichen Mahl 
mühlen ist das bei uns bis jetzt noch gebräuchlichste. Da aber 
das Darrmalz spröde ist und die Hülse zwischen den Mühlstei 
nen leicht zu sehr zerkleinert werden könnte, so muß sie zuvor
	        
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