Full text: Die Bierbrauerei wissenschaftlich begründet und practisch dargestellt (1. Band, 1. Theil)

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2) Man muß nicht zu viel Malz auf einmal zwischen die 
Mühlsteine laufen lassen, sondern diese sollen kalt und luftig gehen. 
3) Alle Körner sollen geschroten werden und keines ganz 
bleiben. Es schadet durchaus nicht, wenn deßhalb das Schrot 
etwas feiner ausfällt. Es liefert dennoch eine klare Würze, die 
von den Trebern leicht, schnell und vollkommen abfließt. So- 
fein wie für Branntweinbrennereien darf es aber nicht geschroten 
werden. Das mehlige Korn kann zu Mehl vermahlen sein, 
wenn nur die durch das Einsprengen zähe gemachte Hülse nicht 
zu sehr zerkleinert wird. 
4) Man sehe darauf, daß in der Mühle weder von dem 
Malze noch von dem Malzschrote etwas abhanden komme. Um 
dieß zu erkennen, ist es gut, das Malz vor dem Schroten und 
hernach das Schrot zu wägen und das Gewicht beider mit ein 
ander zu vergleichen. Auch das Malzschrot, welches sich nach 
Beendigung des Schrotens noch hinter dem untern Mühlstein 
befindet, muß gesammelt und der Schrotmasse zugefügt werden. 
Auf jeden Metzen Malz kann man l*/ 2 (3 pCt. vom Ge 
wichte) auf's Verstauben und Abtrocknen beim Mahlen rechnen. 
Um alle diese Übelstände zu vermeiden, und um sicher zu 
sein, daß durch Nachlässigkeit und Untreue das Malz in Bezug 
auf Qualität und Quantität beim Schroten nicht Schaden leide, 
ist es gut, derlei Schrotmühlen im Locale der Brauerei — am 
besten die genannten Malzquetschmühlen — zu besitzen. 
Nach dem Schroten muß man das Malz auskühlen lassen, 
ehe es in Säcke gefüllt und in die Brauerei verführt werden 
soll. Wird es nicht sogleich eingemeischt, so muß es auf einem 
gedielten Boden ausgebreitet werden, wobei es allenfalls aus 
der Luft noch etwas Wasser anzieht. In England hält man es 
für zweckmäßig, das Malzschrot einige Tage lang auszubreiten, 
damit es reif werde; es lasse sich dann besser meischen, voll 
ständiger ausziehen und liefere vermeintlich eine stärkere Würze. 
An einigen Orten wird das Malz vor dem Schroten auf 
Mühlen gar nicht genetzt. 
Drei Metzen Malz geben etwa 4 Metzen Schrot, oder 
4 Metzen Malz 5 Metzen Schrot. Es hängt dieß vorzüglich 
vor der Feinheit des Schrotens ab. 
In Baiern ist bei der Biererzeugung die Malzsteuer ein 
geführt. 
Alles Getreide, welches gemalzt (wohl auch das nicht ge-
	        
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