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zu können, ein Princip, welches für die Anfertigung aller Arten
von Aräometern giltig ist.
1. Empirische Lonftructionsart der Gradleitern für
Sacharometer.
In 6 hohe, enge Fuß-Cylinder von Glas füllt man nach
einander jene um je 5 Procent Zuckergehalt steigend bereiteten
6 Zuckerlösungen, und schreitet zur Bestimmung der Puncte an
dem Stengel des Instrumentes, bis zu welchen dasselbe in jeder
dieser Zuckerlösungen einsinkt. Um richtige Anzeigen und über
einstimmende Instrumente zu erhalten, ist es nothwendig, daß alle
diese Zuckerlösungen eine gleiche mittlere Temperatur von be
sitzen, und es ist sehr gut, wenn auch der Raum — das Zimmer—,
worin jene Arbeit vorgenommen wird, dieselbe Temperatur hat. Sie
muß an den Scalen der Instrumente bemerkt werden, weil die
selben auch nur bei jener Temperatur richtige Anzeigen liefern
und gebraucht werden dürfen. Mau taucht das Instrument nach
einander mit der Vorsicht in jede dieser Zuckerlösungen, daß man
es vorher immer vollkommen abtrocknet und dann langsam so
tief darin einsinken läßt, als es von selbst durch seine Schwere
einsinkt, ohne es gewaltsam tiefer hiuabzustoßen, weil sonst etwas
von der Flüssigkeit au dem mehr eingetauchten Theile des Sten
gels hängen bliebe, diese das Instrument um so viel schwerer
machen würde und dadurch zur fehlerhaften Bestimmung des
fixen Punctes Anlaß gäbe. Beim Eintauchen des Instrumentes
ins Wasser und in die Zuckerlösungeu sowohl beim Bestimmen
der Theilpuncte an der Gradleiter als beim nachherigen Ge
brauche hat man nach Stampfer das folgende Verfahren zu
befolgen, um richtige Anzeigen zu erhalten. Das Instrument
wird sorgfältig gereinigt und abgetrocknet, welches letztere auch
durch Abreiben mit reinem Fließpapier geschehen kann, dann in
Alkohol oder wenigstens in sehr starken Weingeist getaucht,
welchen man ohne abzutrocknen an der Luft verdunsten läßt,
worauf das Instrument erst in die Flüssigkeit langsam einge
senkt wird.
Die Ablesung der Tiefe des Einsinkens an der Hilfsscala
geschieht am Besten von oben an der höchsten Stelle, bis zu
welcher die Flüssigkeit an der Röhre reicht, und es wird dadurch
die Richtigkeit der Bestimmung nicht beeinträchtigt, wenn bei