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Auch kann der Fall vorkommen, daß man einer gewissen
Quantität einer vorhandenen Zuckerlösung noch Wasser zuzu
setzen hat, um die Flüssigkeit zu einem bestimmten absoluten Ge
wichte zu bringen. Hier fragt es sich: Welches wird der Zucker
gehalt der so verdünnten Zuckerlösung sein?
Empirisch bringt man die verlangte Wassermenge hinzu
und prüft dann die gemischte Flüssigkeit mittelst des Sacharo
meters auf ihren Zuckergehalt, was immer geschehen muß, wenn
man das absolute Gewicht (oder Volumen) der Zuckerlösung
nicht kennt. Ist dieß aber bekannt, z. B. 1800 K". von 24 pCt.
Zuckergehalt, und man will sie durch Zugießen von 1200 Ss.
Wasser auf ein absolutes Gewicht von 3000 S*. bringen, so
findet man den Zuckergehalt der verdünnten Flüssigkeit auch
durch Rechnung, indem der absolute Zuckergehalt der Flüssig
keiten sich hier gleich bleibt. Der absolute Zuckergehalt ist
nämlich:
_ 1800 X 24
100
- 432 8s.,
und nun findet man aus der Proportion:
3000 : 432 - 100 : x
den Zuckergehalt der gemischten Flüfiigkeit in Gewichtsprocenten
x _ 43200
~ 3000
14.4 PCt.
x
Eine solche Berechnung ist oft nothwendig, um im Vor
hinein zur Kenntniß des relativen Zuckergehaltes der gemischten
Flüssigkeit zu gelangen und daraus zu ersehen, ob sie nicht
etwa zu verdünnt oder zu concentrirt sein wird, und um in
beiden Fällen auf geeignetem Wege Abhilfe treffen zu können.
4. Es können auch die Fälle vorkommen, daß man von
zwei verschieden concentrirten vorhandenen Zuckerlösungen ge
wisse Quantitäten zu vermischen hat, wobei es sich frägt:
a) Wie viel von einer jeden derselben anzuwenden ist, um
eine gemischte Zuckerlösung von verlangtem mittlern Zuckerge
halte zu gewinnen? oder
b) welchen Zuckergehalt die gemischte Flüssigkeit zeigen
wird? ' ,
Bezeichnen wir die Mengen der beiden zu mischenden Zuk-
kerlösungen und ihre Zuckergehalte in Gewichtsprocenten mit
Al, ? und m p, die Menge der gemischten Zuckerlösung mit W
und ihren mittlern relativen Zuckergehalt mit g , so ist der
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