Full text: Die Bierbrauerei wissenschaftlich begründet und practisch dargestellt (1. Band, 1. Theil)

schieht, müssen eine dazu dienliche Form besitzen. Von den bei 
den letztern Umständen soll später am geeigneten Orte, von der 
zweckmäßigsten Verbrennung aber hier gehandelt werden. Es 
ist dieß nothwendig, weil man dabei meistentheils noch sehr 
schleuderhaft zu Werke geht und eine Anleitung zur vortheil- 
hafteru Benützung der Brennstoffe hier ganz am rechten Orte 
sein dürfte. 
Zur Verbrennung gehören zwei Körper, nämlich ein die 
Verbrennung erleidender, das Brennmateriale, und ein zweiter 
welcher die Verbrennung unterhält, die atmospärische Luft. Nebst- 
dem gehört dazu noch, um die Verbrennung einzuleiten, Ent 
zündung des Brennstoffes. Die atmosphärische Lust wirkt ver 
brennend vermöge ihres Gehaltes an Oxygengas, aber die Ver 
wandschaft dieses zu dem Brennstoffe wird erst bei der Entzün 
dungstemperatur thätig. Ist einmal die Entzündung erfolgt, 
so geht die Verbrennung ohne Unterbrechung vor sich, so lange 
Brennstoff vorhanden ist und atmosphärische Luft demselben zu 
tritt. Sperrt man den Zutritt der atmosphärischen Luft zu dem 
Feuer ab, oder nährt man dasselbe nicht durch Ersatz des 
bereits verbrannten Brennstoffes, so hört die Verbrennung auf. 
Eine bestimmte Quantität Brennstoff bedarf einer entsprechen 
den Quantität atmosphärischer Luft zur vollkomenen Verbren 
nung und erzeugt dadurch auch eine proportionale Quantität 
Wärme. Da nun die von dem Zymotechniker bearbeiteten Flüs 
sigkeiten auch nur eine bestimmte Quantität Wärme zur Erhi 
tzung, zur Abdampfung rc. bedürfen, diese Zwecke aber in einer 
gewissen Zeit erreicht werden sollen, so ist daraus klar, daß da 
durch die Menge des in dieser Zeit zu verbrennenden Brennstoffes 
gegeben ist, und darnach richtet sich die Größe der ganzen 
Feuerungsanlage. Sie muß von solcher Art sein, daß jenes 
Brennstoffquantum in der gegebenen Zeit auch wirklich ver 
brennen kann, um den beabsichtigten Zweck erreichen, und dieß 
bestimmt die Größe der ganzen und freien Rostfläche, auf wel 
cher die Verbrennung geschieht, dann die Weite und Höhe der 
Kamine, durch welche nicht nur die Schnelligkeit des Abzuges 
der Verbrennungsproducte (des Rauches), sondern auch der zu 
dem Feuer hinzutretenden atmosphärischen Luft, die Stärke des 
Luftzuges bedingt wird. 
Damit die Brennstoffe mit der größten Wirkung verbrennen, 
müssen sie im trockenen und gehörig zerkleinerten Zustande der
	        
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