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unmittelbarer Berührung wieder an andere Körper abzugeben,
nennt man die Wärmeleitung. Wir finden bei aufmerksamer
Beobachtung, daß die Wärmeleitungs-Fähigkeit der Körper sehr
verschieden ist. Alle Körper können erwärmt oder in den er
wärmten Zustand versetzt werden; aber einige Körper nehmen
die Wärme schneller, andere langsamer auf. Um bis zu derselben
Temperatur erhitzt zu werden, nehmen einige Körper mehr,
andere weniger Wärme auf. Sind verschiedene Körper zu einer
gleichen Temperatur erhitzt, so kühlen sie in derselben Zeit mehr
oder weniger ab, oder um zu derselben Temperatur abzukühlen,
bedürfen sie einer verschiedenen Zeit. Besitzt die Wärmequelle
— das Feuer —, mittelst welcher die Erhitzung zweier ganz
gleicher Körper geschieht, eine verschiedene Temperatur, so erhitzt
sich der Körper in der heißern Wärmequelle schneller als iu
der minder heißen.
Die Erwärmung der Körper ist daher bedingt:
a) Durch den Grad der Wärmeleitungs-Fähigkeit der zu
erhitzenden Körper;
b) durch die Zeitdauer der Erhitzung;
e) durch die Differenz der Temperaturen zwischen dem Feuer
als Erwärmungsquelle und dem zu erwärmenden Körper;
6) durch die Form der Masse, in welcher man den Körper
der Erwärmung (oder Abkühlung) aussetzt.
Diese verschiedenen Umstände, welche auf die Erwärmung
Einfluß nehmen, müssen hier einer nähern Betrachtung unter
zogen werden, weil der Zymotechniker bei Ausführung seiner
Processe davon häufig Anwendung machen muß, und es wün-
schenswerth ist, daß er davon auch den richtigsten Gebrauch
mache; er wird dadurch Zeit und Brennstoff gewinnen.
aä a) In Beziehung auf deu Grad der Wärmeleitungs-
Fähigkeit der Körper unterscheidet man gute, mittlere und schlechte
Wärmeleiter. Vollkommene Nichtleiter der Wärme gibt es nicht.
Gute Leiter der Wärme sind solche Körper, welche die Wärme
schnell aufnehmen, aber sie auch ebenso schnell an andere sie
umgebende und damit in unmittelbarer Berührung befindliche
Körper abgeben, wobei jedoch der Grad der Wärmeleitungs-
Fähigkeit dieses, die Wärme ableitenden Körpers auf die Zeit
dauer der erfolgenden Wärme-Ableitung und Abkühlung einen
modificirenden Einfluß hat. So nimmt z. V. das Wasser die
Wärme eines erhitzten Körpers schneller auf als die Luft. —