Full text: Die Bierbrauerei wissenschaftlich begründet und practisch dargestellt (1. Band, 1. Theil)

Alle Metalle sind gute Leiter der Wärme; jedoch zeigen auch 
die Metalle dabei unter einander einen verschiedenen Grad der 
Wärmeleitungs-Fähigkeit. Der Zymotechniker benützt von den 
Metallen zur Anfertigung der von ihm gebrauchten Geräth- 
schaften und Vorrichtungen nur: das Kupfer, das Guß- und 
geschmeidige Eisen und das Zinn. Von diesen ist das Kupfer 
der beste Wärmeleiter; darauf folgt das Eisen, dann das Zinn. 
Das Kupfer ist deßhalb ganz vorzüglich zu jenen Geräthen 
geeignet, in welchen sowohl Erhitzungen als Abkühlungen von 
Flüssigkeiten vorgenommen werden. Das Gußeisen ist am besten 
zu Heizöfen und Heizvorrichtungen — wie bei den Luftmalzdar 
ren geeignet. Das Eisenblech dient zur Anfertigung von Dampf 
erzeugern oder Dampfkesseln. Einige wenden auch Kupfer dazu 
an. Neuerer Zeit verfertigt man Braupfannen und Destillir- 
blasen in Branntweinbrennereien von Eisenblech. Durchlöcherte 
Platten von Gußeisen oder von Eisenblech, oder Eisendraht 
hürden werden bei den Malzdarren, erstere bei Rauch-, letztere 
bei Luftdarren mit mehr Vortheil angewendet. Zinn gebraucht 
man vorzüglich nur zu Schlangenröhren und andern Conden- 
satoren bei Kühl-Apparaten. 
Schlechte Wärmeleiter sind solche, welche die Wärme nur 
langsam aufnehmen, aber auch nur langsam wieder abgeben. 
Dazu gehören: Holz, Federn, Wolle, Haare, stagnirende Luft. 
Der Zymotechniker wendet bei seinen Arbeiten vielerlei Holz- 
geräthe an; in ihnen erhält sich die Temperatur der bearbei 
teten Flüssigkeiten ziemlich lange ohne bedeutende Abwechslung. 
Mittlere Wärmeleiter stehen gewissermaßen zwischen den 
obigen beiden in der Mitte. Dazu gehören: Wasser, Steine, 
Ziegel. Deßhalb erbaut man Feuerungen für Dampfkessel, 
Braupfannen rc. von Ziegeln, weil dadurch die Hitze im Innern 
derselben besser erhalten wird. 
Dagegen ist Wasserdampf ein sehr guter, bewegte Luft ein 
besserer Wärmeleiter als stagnirende Luft. Von beiden macht 
der Zymotechniker für seine Zwecke Gebrauch. Den Wasserdampf 
wendet er in obigem Anbetrachte zu äußerer Erhitzung von 
Flüssigkeiten an. Durch Luftwechsel, z. B. über den Kühlschiffen, 
bewirkt er eine schnellere Abkühlung der Bierwürzen und Brannt- 
weinmeischen. 
Tropfbare Flüffigkeiten mit einander gemischt, gleichen ihre 
Temperaturen gegenseitig am schnellsten aus, weil sie vermöge
	        
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