man die Summe der Producte aus den Massen der Flüssigkei
ten in Pfunden mit ihren Temperaturen in Graden mit der
Summe der Gewichte der gemischten Flüssigkeiten dividirt. Die
selbe Regel gilt auch für die Mischung von drei bis vier Flüs
sigkeiten von ungleichen Massen und Temperaturen. Die An
wendung dieser Regel auf praktische Fälle wird später vor
kommen.
sä b) Die Zeitdauer der Erhitzung nimmt einen wesent-
- lichen Einfluß auf den Temperatursgrad, welchen die Körper
dabei erlangen. Je länger die Erhitzung dauert, desto höher
steigt die Temperatur des erhitzten Körpers, desto mehr nähert
sich seine Temperatur jener der Wärmequelle, mittelst welcher
er erhitzt worden ist. Hat diese Wärmequelle eine beschränkte
konstante Temperatur, so kann man es durch die Zeitdauer der
Erhitzung dahin bringen, daß auch der durch sie erhitzte Körper
endlich nahe diese Temperatur erlangt. Ist der erhitzte Körper
feucht, so wird er durch die längere Zeit dauernde Erhitzung
um so mehr ausgetrocknet. Beim Malzdarren wird hiervon An
wendung gemacht. Ist der erhitzte Körper eine Flüssigkeit, so
wird bei der länger dauernden Erhitzung die Temperatur der
Flüssigkeit zwar über ihren Siedepunct nicht erhöht, wenn die
Siedegefäße offen sind, aber alle mehr hinzugefügte Wärme
wird zur Dampfbildung, zur Abdampfung verwendet, wovon
ebenfalls in der Bierbrauerei und Branntweinbrennerei Anwen
dung gemacht wird.
sä e) Die Differenz der Temperaturen zwischen der Wärme
quelle und dem zu erhitzenden Körper nimmt einen sehr wesent
lichen Einfluß auf die Wärme-Mittheilung. Je größer diese
Differenz ist, desto schneller erfolgt die Wärme-Mittheilung,
die Erhitzung der Körper. Daraus folgt für die Leitung des
Verbrennungs-Processes, mittelst dessen die Erhitzung bewirkt
wird, die Lehre: daß man die Verbrennung der Brennstoffe so
vorzunehmen habe, daß dadurch die möglich höchste Tempera
tur hervorgebracht werde, in welchem Falle die Erhitzung viel
schneller erfolgt, wodurch Zeit und Brennstoff erspart werden.
Für die äußere Erhitzung von Flüssigkeiten mittelst Dampf re-
sultirt daraus, daß die Erhitzung derselben um so schneller er
folgt, je höher dessen Temperatur, mithin seine Spdnnung ist.
Indessen hat diese für die Praxis ihre Grenzen. Gewöhnlich
wendet man zu derlei Dampferhitzungen Dämpfe von 2 bis 3