Full text: Die Bierbrauerei wissenschaftlich begründet und practisch dargestellt (1. Band, 1. Theil)

viel geringere specifische Wärme. Flüssigkeiten von ungleicher 
Beschaffenheit besitzen auch eine verschiedene specifische Wärme, 
und dann ist bei der Vermischung derselben, wenn sie ungleiche 
Temperaturen besitzen, die entstehende Temperatur des Gemi 
sches nicht mehr den Producten aus den Massen und Tempera 
turen proportional, sondern es muß auch die jedesmalige spe 
cifische Wärme der Flüssigkeit in Rechnung gebracht werden. 
Vordem wurde zur Berechnung der mittlern Temperatur einer 
gemischten Flüssigkeit die Formel 
l' = (_ÜL t + M T ) aufgestellt. 
Bezeichnet man die specifische Wärme der Flüssigkeit m mit 
8 und jene der Flüssigkeit M mit 8, so erhält man mit Berück 
sichtigung der specifischen Wärme die obige Gleichung in der 
folgenden Form: 
m t X s + M T X S 
* = (■ 
)• 
M S + m s 
Sind beide Flüssigkeiten Wasser, mithin 8 — 8 — 1.000, 
so entsteht daraus wieder die vorige Gleichung. Auch für Mi 
schungen von Wasser mit starren Körpern, z. B. mit Malz, ist 
diese Gleichung anwendbar. Z. B. 
es sei m - 500 K', t — 10° C. s - 0.421, 
dann M - 2500 #, T = 80° C. S = 1.000, 
so ist die entstehende mittlere Temperatur des Gemisches zufolge 
der obigen Gleichung: 
, _ 500.10.0,421 + 2500.80.1. 
~ 2500.1 + 500.0,421. 
woraus: 
t — 74.5° C. 
Weitere Anwendungen davon werden später vorkommen. 
Veränderung der Aggregatsform durch die 
Wärme. 
Wenn man einen starren Körper stufenweise erhitzt, so fin 
det man, daß seine Temperatur fortwährend steigt, und daß 
seine Ausdehnung zunimmt bis zu einer gewissen Grenze, wo 
er seine Aggregatsform ändert, aus dem starren in den flüffigen
	        
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