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Zustand übergeht, bis er schmilzt. Verschiedene Körper schmel
zen bei verschiedenen Temperaturen, d. h. ste besitzen eine ver
schiedene Schmelzbarkeit und verschiedene Schmelzpuncte. Einige
Körper sind bei der gewöhnlichen Temperatur flüssig oder ge
schmolzen, wie Wasser, Öle, Quecksilber; andere bedürfen dazu einer
mehr oder weniger erhöhten Temperatur. Man unterscheidet daher
leichtschmelzige und schwerschmelzige Körper. Eisen und Kupfer sind
schwerschmelzige Metalle; Zinn ist ein leichtschmelziges Metall.
Wenn man den geschmolzenen Körpern ihre Wärme entzieht
oder sie abkühlen läßt, so gehen sie wieder in den starren Zu
stand über. Die Erstarrungs - Temperatur liegt bei mehren
Körpern wie auch beim Wasser um einige Grade tiefer als ihre
Schmelztemperatur.
Werden flüssige Körper erhitzt, so steigt ihre Temperatur
fortwährend bis zu einer gewissen Grenze, wo sie ihre Aggre
gatsform ändern, und aus den: flüssigen Zustand in den dampfför
migen übergeben. Dieser Übergang aus einem in den andern
Aggregats-Zustand bedingt die Erscheinungen des Siedens, und
man nennt daher die Temperatur, bei welcher sie eintritt und
Statt findet, die Siede-Temperatur, den Vorgang dabei das
Sieden oder Kochen. Verschiedene Flüssigkeiten besitzen einen
verschiedenen Siedepunct, wovon folgende für den Zymotechni-
ker wichtig sind:
Das Wasser siedet bei 80" R. oder 100" C.
der Alkohol „ „ 62.7" „ „ 78.4" „
Gemische von Wasser und Alkohol sieden bei Temperaturen,
welche sich zwischen diesen beiden Grenzen befinden. Durch
Substanzen, die im Wasser aufgelöst sind, wird der Siedepunct
des Wassers mehr oder weniger erhöht.
Flüchtige Flüssigkeiten verdunsten zwar schon bei der ge
wöhnlichen Temperatur an ihrer Oberfläche, aber nur sehr
langsam. Soll die Verdampfung rasch erfolgen, so muß sie,
durch die Erhitzung bewirkt, in der ganzen Masse der Flüssig
keit Statt finden, und der gebildete Dampf muß dann nebst
dem Drucke der Atmosphäre auch noch den der Flüssigkeitssäule
überwinden, in welcher er sich bildet; daher ist die Verdampfung
auch von dem Luftdrucke abhängig und dieser nimmt deßhalb
Einfluß auf den Siedepunct der verdampfbaren Flüssigkeiten.
Bei geringerem Luftdrucke geht die Verdampfung besser von
Statten, der Siedepunct ist niedriger; bei größerem Luftdrucke