Full text: Die Bierbrauerei wissenschaftlich begründet und practisch dargestellt (1. Band, 1. Theil)

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hat, kann man durch schnellern Wechsel desselben in den Kühl 
vorrichtungen die Temperatur des äußern Kühlwassers erniedri 
gen und dadurch an Kühlfläche, mithin an der Größe und an 
den Kosten des Condensations-Apparates etwas ersparen. 
Auf denselben Ursachen beruht die Abkühlung von Flüssig 
keiten durch Verdampfung, wie sie beim Kühlen der Bierwürzen 
und Branntweinmeischen auf den Kühlschiffen Statt findet. In 
dem ein Theil Wasser aus diesen heißen Flüssigkeiten verdampft, 
entzieht der Dampf dem übrigbleibenden Theile derselben Wärme, 
welche er bindet, um als solcher entweichen zu können, wodurch 
der zurückbleibende Antheil der Flüssigkeit abgekühlt wird. In 
dem Maße, als diese Verdampfung vor sich geht, wird die zu 
rückbleibende Flüssigkeit zugleich concentrirter. Eine vergleichende 
Berechnung belehrt hierüber. Zum Beispiel: 
Ein Quantum von 10000 8s Bierwürze von 12 pCt. Ex- 
tractgehalt wird siedendheiß zur Abkühlung auf die Kühlschiffe 
gebracht, zeigt aber auf denselben nur eine Temperatur von 96° 
C., weil sie auf dem Wege dahin und durch die kalten Kühl 
schiffe schon etwas abkühlte; sie soll bis zu einer Temperatur 
von 15° 6. abkühlen. Wenn nun diese Abkühlung bloß, wie 
es theilweise der Fall ist, durch Verdampfung eines Theils der 
Flüssigkeit erfolgte, so läßt sich sehr leicht die dabei verdam 
pfende Wassermenge berechnen, so wie der Extractgehalt der 
zurückbleibenden Würze bestimmen. 
Zn 10000 Ks Würze von 12 pCt. Extractgehalt sind 1200 Sf 
Malzextract, dessen specifische Wärme n 0.42, und 8800 gf 
Wasser, dessen specif. Wärme ^ 1.00 enthalten. Da beide zu 
sammen eine Temperatur von 96" 0. besitzen, so ist ihr Wärme 
gehalt in Wärme-Einheiten: 
— 1200 X 0.42 X 96 + 8800 X 96 = 893184 W. E. 
Die verdampfende Wassermenge sei — x in Pfunden, so 
ist ihr Wärmegehalt — x X 650 in W. E., weil jedes Pfund 
verdampften Wassers so viel Wärme hinwegführt. Wenn man 
dieses Wärmequantum von dem obigen subtrahirt, so muß der 
Nest der Wärmemenge der Würze von einer Temp. von 15" 6. 
mit Rücksicht auf den eintretenden Flüssigkeitsverlust gleich sein, 
was durch folgende Gleichung ausgedrückt wird: 
893184 —x (650) - 1200 X 0.42 X 15 + (8800 — x) 15, 
woraus: x = 893184 - 139560 
635 .
	        
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