Full text: Die Bierbrauerei wissenschaftlich begründet und practisch dargestellt (1. Band, 2. Theil)

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4 bis 6 pCt. besitzt, so wird sie häufig zur Erzeugung eines 
schwachen Essigs benützt und für diesen Fall Essig würze oder 
Essigftoff genannt. 
In Österreichs Kaiserstaat ist, um eine solche Benützung 
nicht zu hindern, deßhalb gestattet, nach gemachtem heißen Nach 
guß und abgezogener zweiter Würze noch einen Aufguß von 
kaltem Wasfer ohne Beschränkung der Menge desselben zu machen, 
und ihn entweder als Estigwürze oder als Glattwasser zu be 
nützen. Im erstern Falle hat man jedoch dabei folgende Vor 
schriften zu befolgen, und zwar: 
1) Über die zu erzeugende Essigwürze muß eine schriftliche 
Anmeldung geschehen, worin der Aufbewahrungsort derselben 
angegeben und das dazu verwendete zimentirte Gefäß mit seiner 
Nummer aufgeführt werden muß. 
2) Die Essigwürze darf nur in unausgepichte, bereits ver 
sauerte Gefäße abgezogen und aufbewahrt, und es darf kein 
Essig eher, als bis er vollkommen sauer geworden ist, ausge 
stoßen werden. 
Diese blaue Würze eine Zeit lang aufzubewahren und sie 
statt Wasser zu einem neuen spätern Gebräue anzuwenden, ist 
weniger rathsam, weil sie sehr bald milchsauer wird und das Bier 
zum frühen Verderben bringen könnte. Zn England soll eine 
solche Benützung Statt finden. Es versteht sich, daß in diesem 
Falle die Gebräue einander unmittelbar folgen müssen. In 
Vaieru wird sie zu diesem Zwecke gekocht, um sie zum Gebräu 
für den anderen Tag besser zu erhalten. 
Bemerkungen über die drei behandelten 
Braumethvden. 
Das Verfahren beim Meischen, so wie es für die böh 
mische Methode nach Paupie und eigenen Beobachtungen, für 
die baierische nach Schart und für die englische nach den Be 
schreibungen, die Accum und Thomson davon lieferten, an 
gegeben worden, ist nicht immer in allen Theilen und Einzel 
heiten dasselbe; es finden kleine Abweichungen Statt, sowohl 
im Verfahren als auch in der Größe und Cvnstruction der 
dazu dienlichen Gefäße, wobei noch sehr empirisch vorgegangen 
wird, weßhalb sich auch bei uns noch so viele schlecht eiuge-
	        
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