Full text: Die Bierbrauerei wissenschaftlich begründet und practisch dargestellt (1. Band, 2. Theil)

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3) ihren Rauminhalt oder ihre Größe; 
4) die Construction der Feuerungsanlage; 
5) ihre Anwendung oder Aufstellung gegen den Meisch- 
bottich und gegen die Kühlstöcke. 
Ad 1) Die Braupfannen und Braukessel werden meistens 
von Kupfer, bisher noch selten von Eisenblech gemacht. In 
England, dem Lande, in welchem die Eisenerzeugung und Ver 
arbeitung die größte Ausdehnung erlangt hat, werden, so viel 
bekannt ist, bloß kupferne Braukessel angewendet. In Schweden 
dagegen bedient man sich schon lange der Braupfannen von 
Eisenblech. Auch in Böhmen finden dieselben immer mehr Ver 
breitung, und es ist noch keine Klage darüber laut geworden, 
daß sie vielleicht dem damit bereiteten Biere einen unangenehmen 
Geschmack mittheilen. Jedenfalls ist das Eisen leichter oxidirbar 
als das Kupfer. Um eiue Auflösung von Metalloxid in der 
immer freie Säure euthalteuden Würze zu verhindern, müssen 
die kupfernen Pfannen oder Kessel im Innern stets vollkommen 
blank und metallisch glänzend erhalten werden, was bei diesen 
leicht zu erzielen ist. Die eisenen Pfannen überziehen sich all- 
mählig mit einer Art Lack — dem sogenannten Bierstein — 
welcher das Eisen vor der weiteren Einwirkung durch die freie 
Säure der Würze schützt. Die innern Wände der Braupfanne, 
besonders die innere Bodenfläche muß eine glatte Fläche bilden, 
wodurch die Reinigung und Reinerhaltung derselben erleichtert 
wird. Natürlicherweise hat man bei der Einführung eisener 
Braupfannen gegen das Privatinteresse der Kupferschmiede an 
zukämpfen. Eine jede Art Brennstoff läßt sich auch bei den 
eisernen Braupfannen anwenden. Die eisernen Geräthe kommen 
in der ersten Anschaffung bedeutend wohlfeiler; über deren Dauer 
hat man noch keine zuverlässige Erfahrungen. Die kupfernen 
Braupfannen kommen sehr theuer zu stehen, da man sie sehr 
flach machen und deßhalb stärkere Kupferbleche zu ihrer Anfer 
tigung anwenden muß; allein es scheint, daß man diese Bleche 
zu stark nimmt, wodurch nicht nur die Braupfaunen vertheuert, 
sondern auch ihre Zerstörung aus dem Grunde beschleunigt wird, 
weil dicke Kupfertafeln vom Feuer mehr angegriffen werden als 
dünnere. 
Ad 2) Die Form derselben ist entweder quadratisch oder 
länglich viereckig, oben weiter, unten enger, wie die eigentlichen 
Braupfannen, oder sie sind auch rund wie die Braukessel. Im All-
	        
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