Full text: Die Bierbrauerei wissenschaftlich begründet und practisch dargestellt (1. Band, 2. Theil)

22 0 
1 ) Aus die Verminderung des absoluten Gewichtes der 
gahrenben Bierwürze. Sie wird bedingt durch das Entweichen 
des kohlensauren Gases und durch das Ausstößen der neu ge 
bildeten Hese, welcke noch ihr fünf- bis sechsfaches Gewicht 
Bier zurückhält. Später wird sie nach durch Erfahrung an die 
Hand gegebenen Zahlcnverhältnissen berechnet und festgestellt 
werden. Es ist dieß von Wichtigkeit für den praetischen Bier 
brauer, weil sich daraus die Quantität Bier ergibt, die man 
aus einem gegebenen Quantum Würze zu gewinnen im Stande ist. 
2) Auf die Verminderung des Volumens während des Gäh- 
rungsverlaufes und bis nach beendigter Hauptgährung und Nach- 
gährung. Sie bedingt die Quantität des erzeugten genießbaren 
Biers, indem man dessen Menge dem Volumen nach beurtheilt. 
Es wurde schon gezeigt, daß die Zersetzung des Zuckers durch 
die Gahrung den geringsten, das Ausstößen der neu gebildeten 
Hefe aber den größern Antheil daran hat. Ihre Kenntniß ist 
für die Viererzeugung und deren Besteuerung von Wichtigkeit 
und wird daher später, auf Erfahrung bastrt, bestimmt werden. 
3) Auf das Steigen der Temperatur der Jährenden Würze 
während ihres Gährungsverlaufes, und 
auf die Verminderung der specifischen Schwere derselben 
oder die dabei erfolgende Attenuation. Besonders die Kenntniß 
und fortwährende Beobachtung der letztern gibt dem Bierbrauer 
den sichersten Aufschluß über den Fortgang und Erfolg der 
Biergährung, und soll daher hier einer umständlichen Betrach 
tung unterzogen werden. 
Beobachtung des Gährungsverlaufes der Bierwürze aus dem 
Steigen und Fallen der Temperatur derselben. 
Eine solche Beobachtung des Gährungsverlaufes der Bier 
würzen wird bei uns noch nicht angewendet zur Beurtheilung 
desselben, obwohl man in England darauf schon seit langer Zeit 
Rücksicht genommen hat. Sie ist auch bei der Faßgährung nicht 
wohl ausführbar, weil die gährende Würze dabei in zu viele 
kleine Massen zertheilt ist. Desto leichter läßt sich dieß bei der 
Bottichgähruug thun, sie sei Ober- oder Untergähruug. Man 
kann das Thermometer dabei auf verschiedene Weise gebrauchen, 
und zwar:
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.