Full text: Die Bierbrauerei wissenschaftlich begründet und practisch dargestellt (1. Band, 2. Theil)

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beseitigt, der bei dem früher angedeuteten Verfahren dagegen 
noch etwa erhoben werden konnte. Ein mehrerer Zusatz rohen 
Getreides vergrößert die Vergährbarkeit nicht. Offenbar ist' 
es die geringe Menge Kleber ans dem angewendeten rohen Ge 
treide, welcher diese vortheilhafte Wirkung zur bessern Vergäh- 
rnng hervorbringt. Schon die damit erzeugte Würze ist dünn 
flüssiger, süßer, und fließt leichter und schneller von den Malz 
trebern ab, welche lockerer zurückbleiben, und weniger Würze 
zurückhalten. 
Bei Anwendung von 50 U Malz auf 100 U Stärkmehl 
v erg ährt die Würze von 12 ans 8 pCt., bei 75 und 100 U 
Malz von 12 ans 7 pCt., und bei Anwendung von 150 U 
Malz auf das gleiche Stärkmehlquantnm von 12 bis 6'/ 2 pCt. 
Sacharometer Anzeige bei der Hanptgährung. Wendet man auf 
100 U Malz nur bis 10 U Stärkmehl an, so wird die Ver- 
gährungsfähigkeit der erzeugten Würze gegen jene der reinen 
Malzwürze fast gar nicht geändert. 
Bei der Vorbereitung der Hefe bis zum Eintritte der He- 
fengähruug vergährt die Würze aus 150 U Malz, auf 100 U 
Stärkmehl bereitet, bis zu einer Sacharometer-Anzeige von 5 
bis 6 pCt. durch die Hanptgährung, und beim Zusatze von rohem 
Weizen oder Gerste bis zu 4 und 5 pCt. Sacharometer-Anzeige 
— eilte Attenuation, wie sie ebenso bei bloßen Malzwürzen 
Statt findet, indem die Malzbiere aus Würzen von 12 pCt. 
Extractgehalt erzeugt ebenso zwischen 4 bis 5 pCt. am Sacha 
rometer zeigen. 
Im Übrigen ist die Behandlung der Biere in den Lager- 
fässern dieselbe wie bei den Malzbieren. 
Durch Zusatz einer entsprechenden Menge (1 U pr. Eimer 
z. B.) von abgesiebtem Darrmalzmehl zur Würze bei der Vor 
bereitung der Unterhefe zur Untergährung und durch Fassen des 
Biers mit einem Theil der neugebildeten, damit aufzurührenden 
Unterhefe wird die Nachgährung ungenteiw erkräftigt und be 
schleunigt, und auf diesem Wege kann man dahin gelangen, nahe 
ebenso vollkommen wie Wein vergohrene Biere, einen wahren 
Malzwein (Malz-Kartoffelstärkmehl-Wein) zu erzeugen, wel 
cher wegen seines großen Alkoholgehaltes auch viel haltbarer 
als das gewöhnliche Bier ist. 
In diesem Anbetrachte habe ich bereits im Jahre 1836 in 
einer Debatte mit dem Herrn Amtmann Siemens in List vor 
JBnliing'S Gührungschcmie. J } 2 , 18
	        
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