Full text: Die Bierbrauerei wissenschaftlich begründet und practisch dargestellt (1. Band, 2. Theil)

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wurden 2 Metzen Malz Schüttung zu einem Faß Würze ä 4 
W. Eimer angewendet, so macht dieß pr. Faß Würze nach dem 
Gewichte, von gutem Malze 100 Pfd., von geringem aber — 
Lei gleichem Jnhaltsmaße — nur 90 Pfd., und liefert erstere 
Malzsorte 60 pCt., die letztere 58 pCt. Malzextrakt, so kommen 
von gutem Malze 60 Pfd., von dem schlechteren nur 52.2 Pfd. 
Malzextrakt zu einem Faß Würze, was eine bedeutende Diffe 
renz von 7.8 Pfd. macht und Viere von verschiedener Beschaf 
fenheit liefern muß. 
Wird aber die Schüttung dem Gewichte nach bestimmt, 
z. B. auf 100 Pfd. Gerstenmalz pr. Faß Würze, so werden 
von dem bessern Malze gerade 2 Metzen — 100 Pfd., worin 
60 Pfd. Extrakt, von dem geringern Malze aber 2% Metzen 
ebenfalls — 100 Pfd., worin 58 Pfd. Extrakt enthalten sind, 
verwendet, und der Unterschied in der Qualität der erzeugten 
Biere, zu deren Erzeugung in dem einen Falle 60 Pfd., in 
dem andern Falle 58 Pfd. Malzextrakt, mithin nur 2 Pfd. we 
niger verwendet worden, wird nun ein viel geringerer sein. 
Ähnliche Verhältnisse gelten auch bei den rohen Getreide 
arten, wenn man ihre Ausgiebigkeit bei gleichem Jnhaltsmaße 
und bei gleichem absoluten Gewichte vergleicht. 
Aus diesem Grunde ist die Feststellung einer Schüttung 
nach dem Jnhaltsmaße; sie betreffe die rohe Gerste oder das 
aus ihr erzeugte Malz, nicht hinreichend und genügend um 
hiernach die Qualität der Biere beurtheilen und controliren zu 
können. Besser ist es, die Schüttung nach dem Gewichte und 
nicht nach dem Jnhaltsmaße festzusetzen, um Biere von immer 
möglichst gleicher Beschaffenheit zu erzeugen. Aber selbst bei der 
Feststellung der Schüttung dem Gewichte nach zeigen sich ähn 
liche, wenn auch viel kleinere Differenzen, und deßhalb ist es 
sowohl für die Erzeugung eines Biers von stets gleicher Qua 
lität so wie für die Abfassung einer Brauordnung das Sicherste, 
nicht die Schüttung, sondern das Minimum des Extract- 
geHaltes der Bierwürzen in Gewichtsprocenren zu 
bestimmen, aus welchen die Biere erzeugt sein müs 
sen, wobei es dem Brauer überlassen bleibt, zur Erreichung 
dieses Zieles je nach der Qualität der von ihm verwendeten 
Gerste und des Malzes mehr oder weniger anzuwenden. Zu 
gleich würde eine solche Anordnung die beliebige Verwendung
	        
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