Full text: Die Bierbrauerei wissenschaftlich begründet und practisch dargestellt (1. Band, 2. Theil)

2S3 
darüber mitgetheilten Versuche hervorgeht. Allerdings mag auch 
das eigenthümliche Verfahren dazu beitragen, den dort erzeugten 
Bieren jenen besondern Charakter aufzudrücken, der ihnen eigen 
ist und wodurch sich diese Biere sowohl von .den englischen, als 
von den böhmischen und baierischen Bieren unterscheiden. Na 
mentlich ist schon ihre öfters getrübte Beschaffenheit ein gewich 
tiger Vorwurf, den man ihnen machen muß, indem z. B. den 
Teutschen, Böhmen, Engländern rc. ein trübes Bier niemals 
anstehen würde und in der That auch nichts Einladendes bietet. 
Zum Schluffe theile ich noch die Berechnung der Kosten eines 
Gebräues von Farobier mit, wie sie dem Berichterstatter von 
einem Brüsseler Bierbrauer angegeben wurde. Sie verbreitet 
über das befolgte Verfahren und über die angewendeten Ma 
terialien ebenfalls einiges Licht. Die verwendeten Meischbottiche 
hatten 38 Hectolitres (67 W. Eimer) und die zwei Braukessel 
jeder 30 Hectolitres (53 W. Eimer) Inhalt. 
7% Hectolitres (12.5 W. Metzen) Weizen á 22 Francs 165 Frcs. 
11 „ (18.3 W. Mtz.) Gerstenmalz ä 11 „ 121 „ 
28 Kilogrammes (50 W. A>) Hopfen . . á 1.2 „ 33.6 „ 
1500 „ (26^ W. Ctr.) Steinkohlen ä 26 „ 39 „ 
6 Säcke Weizenspreu á 0.7 „ 4.2 „ 
Schroten des Getreides und Malzes 1200 Kilogrammes 
(100 ä 0.625 Fr.) 7.5 „ 
Arbeitslohn und andere Ausgaben ...... 60 „ 
Steuer 80 „ 
Zusammen Ausgabe 510.3 Frcs. 
Hiervon abgezogen die Einnahme für die Treber 
(33 Eimer) 33 „ 
Folglich kostet das Bier 477.3Frcs. 
Je nach der Art, die erzeugten Würzen zu den verschie 
denen Biergattungen zu verwenden, erhält man von denselben: 
Nach der ersten Art: 
10 Fässer Starkbier á 30 Francs : . . . . 300 Francs. 
10 „ Märzbier „13 „ 130 M 
10 „ Dünnbier „5 „ ..... 50 „ 
Erzeugunskosten zusammmen 480 Francs.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.