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Und die Würze enthielt Extract:
Vom Lambik . . . 12.471 pCt. Ii — 0.517.
„ Faro .... 10.958 „ „ — 0.5130.
„ Gerstenbier. . 11.978 „ „ — 0.5158.
Dadurch würden meine frühern allgemeinen Angaben über
die geringern Concentrationen der zur Erzeugung dieser Viere
verwendeten Würzen bestätigt. Die entkohlensäuerten Biere
zeigten am Sacharometer, und zwar:
Das Lambik . . . 1.296 pCt.,
„ Faro .... 1.105 „
„ Gerstenbier. . 1.912 „
und daraus ergibt sich der Vergährungsgrad
beim Lambik . . — 0.89,
„ Faro . . — 0.89,
„ Gerstenbier = 0.84.
Da nun unsere gewöhnlichen Oberhefenbiere nur einen
Vergährungsgrad von — 0.66 zeigen, so wird dadurch die zweite
Vermuthung bestätigt, daß die belgischen Biere sehr gut vergoh-
reu, mithin mehr weinartig sind.
Weiter macht uns Professor Kaiser über den Geschmack
und die Beschaffenheit dieser geprüften Biere folgende Mitthei
lungen:
1. Das Lambik. Es war vollkommen klar, von wein
gelber Farbe, beim Ausgießen nicht moussirend, nur beim Schüt
teln und Stoßen entwickeln sich Luftbläschen. Beim Erwärmen
aber oder beim Auflösen von Kochsalz darin schäumte es stark,
woraus hervorgeht, daß dennoch viel und sehr festgebundene
Kohlensäure in demselben enthalten war. Sein Gehalt an sol
cher betrug 0.002 vom Gewichte desselben — ein Gehalt indes
sen, wie er auch in baierischen Bieren anzutreffen ist, und wo
bei man nicht übersehen darf, daß die geprüften Biere Flaschen
biere waren. Der Geschmack war anfangs prickelnd sauer (fast
trebersauer), nach dem Niederschlucken aber mild und weinig.
Der Geruch war ebenfalls säuerlich, ähnlich dem sauer werden
den Biere. Wurde das Bier aber bis zu 30° R. erwärmt, und
das kohlensaure Gas dadurch verflüchtigt, so hatte es einen an
genehmen, fein aromatischen Geruch wie Malagaweiu, was die
echte Blume (Bouquet) des Lambik sei. Beim Einkochen trübte
es sich nicht. Sein säuerlicher Geschmack und Geruch rühren
von dem fester zurückgehaltenen kohlensauren Gase (wohl auch