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malz 3 / 4 derselben an roher Gerste. Zusatz von etwas rohem
Haferschrot befördert die Austockerung der Treber nnd das Ab
ziehen der Würze; etwas abgerahmte Milch leistet dasselbe.
Das früher angezeigte Klärmittel trägt wesentlich zur schnellen
Klärung dieser Viere bei.
Bei der gleichen Biererzeugung in Belgien wird noch eine
bedeutende Quantität Weizenspreu zur Auflockerung der feinen
Treber zugesetzt, und diese ist es, die dem dort erzeugten
Biere den herben Geschmack ertheilt, welcher jenen Bieren
eigen ist; eben so ist der hier angezeigte und von mir befolgte
Meischproceß rationellerund der Erzeugung eines wohlschmecken
deren Biers angemessener.
Wenn sich auch Stimmen gegen die Anwendung rohen l rä-
parirteu Getreides erhoben haben, weil ich in meinen Schriften
hierüber aufrichtig mitgetheilt habe, daß ein so unter den un
günstigsten Umständen im heißesten Sommer durch Obergährung
erzeugtes Gerstenmalz-Mais bi er nach 8 Wochen anfing sauer
zu werden, so haben doch später unter günstigeren Verhältnissen
fortgesetzte Versuche gezeigt, daß eben dieses Bier auch sehr
wohlschmeckend und haltbar erzeugt werden kann (S. 356), und
werden dadurch jene erhobenen Einsprüche vollkommen widerlegt.
Herr Heid er aus Brieg in Preußisch - Schlesien sandte
mir eine Probe des von ihm erzeugten Gerstenmalz-Gersteubiers
zur näheren Untersuchung, welches von sehr guter Beschaffen
heit war. Am 21. November 1847 sacharometrisch geprüft
zeigte es sich wie folgt:
Sacharometer-Anzeige des frischen entkohlensänerten
Biers — mm 1.0095 sp. Schwere — 2.375 pCt.
Sacharometer-Anzeige des gekochten
Biers — n =: 1.0172 sp. Schwere n 4.300 pCt.
Attenuationsdifferenz — n — m — 1.925 „
Hiernach ist der ursprüngliche Extractgehalt der
Würze p — 12.561 pCt.
Der erfolgte scheinbare Vergährungsgrad V — 0.81, es
war ein sehr gut vergohrenes Lagerbier.
In 100 Gewichtstheilen enthielt es:
Alkohol - 4.273)
Extract = 4.300 100.000.
Wasser — 91.427 j