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weiß. Man erhält zugleich etwas gröberes Mehl, worin ein
geringer Antheil zerkleinerter Schalen verbleibt, die aber bei
der Mitanwendung dieses Mehls zur Biererzeugung dem Biere
keinen Geschmack ertheilen, den Proceß nicht hindern und nach
gemachtem Nachguße auf der Oberfläche der Nachwürze im
Meischbottich schwimmen. Die Würze fließt jedoch nicht so
klar ab.
Bestrebungen zur Erzeugung von Kartoffel-Bier.
Die Bestrebungen zur Erzeugung von Kartoffelbier nehmen
fortwährend zu; Verhandlungen wurden darüber selbst bei der
IX. Versammlung teutscher Land- und Forstwirthe zu Breslau
im Jahre 1845 gepflogen (Bericht über dieselbe, Breslau 1846,
S. 229), ohne jedoch noch von dem Holzwege, auf dem man
sich größtentheils bewegt, abgekommen zu sein, und so befinden
wir uns darüber in ein Chaos von Widersprüchen versetzt, aus
welchem herauszukommen doch so leicht ist, wenn man nur
will, indem mein Streben stets dahin gerichtet war, diesen
Gegenstand auf den einfachsten Standpunkt zu bringen und in
den gehörigen Gesichtskreis zu stellen. Warum befolgt man
die von mir gegebene und vielfach erprobte practisch brauchbarste
Verfahrungsweise nicht? und warum sucht man auf Um- und
Nebenwegen, was doch so nahe liegt?
Um demnach darüber endlich in's Klare zu kommen, will
ich die Sache noch einmal vornehmen, und aus dem allgemeinsten
Gesichtspuncte auffassen.
Versuche, die Kartoffeln zur Biererzeugung zu verwenden
oder überhaupt Bier aus Kartoffeln zu erzeugen, datiren sich
schon aus älterer Zeit, und es wurden bereits in der ersten
Abhandlung, welche ich in Nr. 49 und 50 der Ökonomischen
Neuigkeiten und Verhandlungen von Andre im Jahre 1836
darüber veröffentlichte, die dießfälligen Bestrebungen aufgeführt,
welche vor mir Statt hatten. In einem kritischen Berichte
über die bisherigen Fortschritte in der Bereitung von Kartoffel
bier (Ökon. Neuigkeiten 1846, Nr. 31, und Encycl. Zeitschrift
des Gewerbewesens, Jahrg. 1846, S. 113) habe ich die Be
strebungen gewürdigt, welche nach dieser Zeit und insbesondere