Full text: Die Bierbrauerei wissenschaftlich begründet und practisch dargestellt (1. Band, 2. Theil)

Leipzig 184-2), worin der Verfasser den Vorschlag macht, ent 
safteten Kartosselbrei mit Gerftenmatz zur Biererzengung zu 
verwenden, und angibt, in diesem Falle 4 Scheffel Gerstenmalz 
mit 5 Scheffeln Kartoffeln ersetzen zu können. Uber den Werth 
der Anwendung des entsafteten Kartoffelbreies im nassen Zu 
stande wurde schon vorne die erforderliche Aufklärung gegeben; 
besser ist der weitere Vorschlag, ihn zu pressen, zu trocknen und 
aufzubewahren, wenn er daun zu Mehl vermahlen und dieses 
verwendet werden soll. Im günstigsten Falle wird man aber 
unter diesen Umständen 4 Scheffel Gerstenmalz nicht mit 5, 
sondern mit 8 Scheffeln Kartoffeln ersetzen können. 
Den Vorschlag Fischer's, nassen entsafteten Kartoffelbrei 
mit Malz anzuwenden, haben später Siemens in Hohenheim 
(Riecke's Wochenblatt, Nr. 11, 1845) und Zimmermann 
in Berlin wieder aufgenommen. Ersterer hat damit kein empfeh- 
lenswerthes Bier erzeugt, indem es schlecht vergohren war, 
und er versäumt hatte, zur Bewirkung gewünschter Vergährung 
rohes Getreide beim Einmeischen zuzusetzen, obwohl ihm die 
Nothwendigkeit eines solchen Zusatzes aus meiner Schrift dar 
über vom Jahre 1844 bekannt war. Er befindet sich ferner 
im Irrthum, wenn er glaubt, daß der Zellenstoff der Kartoffeln 
dabei auch noch etwas ausgäbe. - Zimmermann dagegen hat 
noch gar keinen Versuch damit gemacht. 
Fiedler in Borganie (Allgemeine Zeitung für die teutschen 
Land- und Haus Wirthe, 1844, Nr. 45) will dazu aus Stärk 
mehl mit Schwefelsäure bereitetes Znckerwasser angewendet 
wissen, und gibt an, 1 Scheffel Braumalz mit 1V 2 Scheffel 
Kartoffeln ersetzen zu können. Die Verwendung des erstern 
zur Biererzeugung haben wir jedoch schon im Allgemeinen ge 
würdigt, und die Ausgiebigkeit der Kartoffeln anlangend, wenn 
der Scheffel Braumalz 50—60 U und die Kartoffeln pr. Schef 
fel 100 U wiegen und 15 U Stärkmehl geben, so sind 2'/ 2 —3 
Scheffel Kartoffeln als Ersatz von 1 Scheffel Braumalz erfor 
derlich. Ferner berechnet derselbe für das Kartoffelbier keine 
Steuer und die Kartoffeln im Preise nur zu 2 / n von jenem
	        
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