nach Herrn bst ädt wiederholt in Vorschlag gebracht; es ist aber
darüber schon früher geurtheilt worden.
Die Zeitung für Preußen meldet aus Gumbinnen
nach Inhalt der Prager Zeitung, Nr. 176, 18-15, daß der
Brau- und Vreilnerei-Jnspector Jansen in Weßlienen einen
theoretischen und practischen Lehrcursus über die Erzeugung
des Kartoffelbiers einrichten wird. Nach ihm könne aus einenr
Scheffel Kartoffeln, welche im rohen Zustande verarbeitet wer
den, ein ebenso starkes Vier erzeugt werden, wie aus einenr
Scheffel Malz. Diese Angabe ist wohl nicht aus einem richti
gen Versuche und unzweideutiger Beobachtung hervorgegangen-
Man sieht, wir nähern uns der Marktschreierei.
Herr Dr. Wilhelm Keller, Apotheker I. Klasse und ebe-
dem Brennerei-Lehrinstitutsvorsteher zu Lichtenberg, '/<* Meile
von Berlin, Verfasser mehrer Werke über Brennerei, Liqueur-
fabrication, Lackstrnißbereitung jc. und Redacteur der periodi
schen Schrift: „Gemeinnützige Erfindungen in der Bierbrau
erei und Branntweinbrennerei," zeigte in letzterer 1845 an, er
werde nach Berlin übersiedeln und dort einen practischen Lehr-
curs für Kartoffel-Bierbrauerei eröffnen, wobei er die Ausgie
bigkeit der Kartoffeln zu 8 Scheffeln (in Preußen wenigstens
à 100 &") für ein Scheffel Braumalz (Gerstendarrmalz?) L
60 U setzt. Diese Angabe ist richtig, wenn aus 100 U Kar
toffeln ein Stärkmehlausbriugen von nahe 14 Ss Statt findet.
Er affectirt, ein besonderes Verfahren dabei zu befolgen, wel
ches er geheim halt und natürlich nur gegen Honorar mittheilt^
was, wenn das Verfahren wirklich gut wäre und dem Zwecke
entspräche, ihm Niemand verargen könnte. Es ist diese Geheim
haltung auch in der That das beste Mittel, um Schüler an
zulocken; denn auf das, was offen geboten wird, wenn es auch
noch so gut und brauchbar ist, legt man leider gewöhnlich we
nig Werth. Bei dieser Geheimhaltung genießt man noch den
Vortheil, die beste der bereits bekannten ermittelten Methoden
ausbeuten, und sie dem, welcher keine Literaturkenntniß des
Gegenstandes besitzt, für eigene Erfindung ausgeben zu können.
Es ist ganz folgerecht, daß alle andere, bereits bekannte Me-