Sowohl die „Annalen der Landwirthschaft", herausgegeben
von dem k. preuß. Landesökonomie-Collegium, vom Jahre 1845,
als auch Band 7., S. 393 (1846), und mehre Zeitschriften,
z. B. die „Allgemeine Zeitung für Landwirthe" rc. von Beyer,
1846, S. 286, enthalten, aus erstern entnommen, die Notiz,
daß das genannte Collegium das Verfahren der Demoiselle
Bohmhammel in Berlin empfehle und Veranstaltung getroffen
habe, daß man dasselbe bei ihr um ein Honorar von 10 Thaler
erlernen könne.
An dem letzt angezogenen Orte S. 393 lesen wir, daß
nach A u gäbe der Brau eign er in B o hmh amm el die Tonne
(2 W. Eimer) starken und dauerhaften Biers aus Kartoffeln
auf 1 Thaler zu stehen komme und mit 2 Thlr. (— 3 fl.
C. M., der Eimer demnach mit 1 fl. 30 kr. C. M.) verkauft
werden könne, daß dieses Bier nach drei Wochen abgelagert
und wohlschmeckend sei, so wie, daß es bei einem Zusatz von
50 Quart Wasser auf die Tonne (5 100 Quart) noch kräftig (!)
und wohlschmeckend (?) bleibe. — Der Berichterstatter S. 379
hat demnach richtig aus V 0 hmh am m elschen Ideen geschöpft.
Es ist aber gewiß, daß das Bier nach diesem Wasserzusatz nur
2 / 3 der ursprünglichen Stärke besitzen und mithin auch um so
viel weniger werth sein wird, dann daß bei der obigen Preis
berechnung keine Steuerzahlung einbezogen ist, und es ist dieß
kein Vorzug, der dem Kartoffelbier eigen ; denn wenn man schon
ein solches Dünnbier trinken will, so kann man das Malzbier
in gleichem Grade mit Wasser verdünnen, um es in demselben
Verhältnisse wohlfeiler und schlechter zu machen.
Das k. preuß. Landesökonomie-Collegium hat diesen Ge-
. genstand aus dem richtigsten Gesichtspuncte aufgefaßt; es hat
erkannt, daß 3 Scheffel Kartoffeln als Äquivalent eines Schef
fels Braumalz zu betrachten sind; daß das Kartoffelbier in
großen Städten theurer als Malzbier zu stehen komme, wenn
man die Kartoffeln dazu vom Markte nach den bestehenden Markt
preisen kaufen wollte, daß demnach hierzu erst das die Trans-
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