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herauszutreiben?) und dann wieder aufgcthaut kräftiger (!) ge
wesen sei als vorher. Auf welche vergleichende Untersuchung
stützt sich diese Behauptung?
Auch einige Brochüren sind jüngst über die behandelte Frage
erschienen. Jener Z imm erm an n's wurde schon vorne gedacht.
Unter dem Titel: „Das Kartoffeln- oder das Kartoffeln-Malz-
bier" ist so eben (Quedlinburg, bei Basse, 1846) von Friedr.
Brandes eineVrochüre von 28 Seiten erschienen, worin S. 8
der staatswirthschaftliche Vortheil nachgewiesen ist, welchen die
Anwendung der Kartoffeln statt Gerstenmalz wegen der größern
Productionsfähigkeit des Ackerbodens an Stärkmehl beim Anbau
mit Kartoffeln gewährt. (Vergleiche damit S. 10 u. s. w.
meiner „Anleitung zur Malzkartoffel-Stärkmehlbierbrauerei",
Prag 1844, und S. 390 des Jahrgangs 1836 der Okon.
Neuigkeiten von Andre.) Der übrige Inhalt behandelt die Vor
bereitung der Kartoffeln hierzu (entsafteter Brei und Stärk
mehl) und deren Umwandlung in eine gährungsfähige Würze
mit Schwefelsäure und Malz, wobei für den Gebrauch des
Malzes das Siemens'sche Verfahren beschrieben wird. Außer
dem unhaltbaren Vorschlag, das mittelst Schwefelsäure aus
Stärkmehl bereitete Bier mit geröstetem Kartoffel-Stärkmehl oder
Leiocom (Röstgummi) zu färben und empyreumatisch-aromatisch
zu machen, ist darin nichts Neues enthalten, und das Ganze
nur Compilation ohne eigene Versuche und Erfahrungen.
In dem neu erschienenen Werke: „Gambrinus, der
vollkommene Bierbrauer," von Stein, Heilbronn 1846,
der, nebenbei gesagt, sehr viele Unvollkommenheiten an sich trägt,
ist S. 337 auch die Kartoffelbierbrauerei behandelt. Es wer
den darin aber nur die bereits gewürdigten Methoden von
Schmidt und die ältere von Zimmermann beschrieben. Von
eigenen Versuchen und Erfahrungen ist darin ebenfalls keine
Rede, und doch gibt sich uns der Hr. Verfasser als Bierbrauer
meister zu erkennen.
Es sei mir endlich noch erlaubt, hier auf dasjenige zu
rück zu kommen, was darüber bei der XI. Versammlung teutscher