391
in den erzeugten Würzen bliebe, wenn dieselben doch nothwen
dig mit Hopfen gekocht werden, wobei sich das Eiweiß aus
scheidet? Was soll man von solchen Angaben und Anpreisungen
halten? —
Aus Allem diesem geht nun hervor, daß eine richtige Ein
sicht in den behandelten Gegenstand Seitens des großen Publi-
cums immer noch Noth thut; daß die hierüber in meinen Schrif
ten auf Versuche und Erfahrung beruhenden Grundsätze noch
in Nichts erschüttert worden sind; daß alle besprochene abwei
chende Methoden Umwege sind, auf welchen man zu keinem all
gemein brauchbaren Ziele gelangen kann, und daß man nur auf
dem von mir vorgezeichneten und angebahnten Wege entsprechende
Resultate erreichen wird. Endlich ist bei allen Angaben über
derlei erzeugte Biere übersehen worden, den ursprünglichen Ex-
tractgehalt der Würzen und den Vergährungsgrad der Biere
anzugeben, ohne deren Kenntniß alle Mittheilungen darüber
keinen Werth haben.
Ob man dem Stärkezuckerwasser Malzwürze, oder ob man
der Malzwürze Stärkesirup zusetzt, in beiden Fällen ist es vor-
theilhafter, das Stärkmehl unmittelbar mit dem Gerstenmalz
einzumeischen, und sich die abgesonderte Bereitung des Stärke
zuckerwassers oder Stärkesirups mittelst Schwefelsäure zu ersparen.
Ich habe zum Schlüße noch die Nachricht beizufügen, daß
man in Böhmen nach meiner Anleitung schon ganz gelungene
Gebräue von Kartoffelbier im Großen ausgeführt hat, daß diese
Brauart auch anderer Orten mehr und mehr Anklang findet,
namentlich in Galizien beginnt, und daß bis jetzt nur der noch
herrschende Mangel an Stärkmehlfabriken, der Umstand, daß
man noch nicht begonnen hat, Kartoffeln statt Gerste
hierzu anzubauen, so wie die seit mehren Jahren herr
schende Kartoffelkrankheit Ursachen sind, welche die schnellere
und allgemeinere Verbreitung dieser Brauart gehindert haben.
Biere mit verschiedenen süßen Zusätzen und
ans andern Zucker enthaltenden Flüssigkeiten.
Charakter des Biers ist, daß es aus Stärkmehl und Kle
ber enthaltenden Pflanzenstoffen durch den Meisch- und Gähr-