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das Gute, daß dabei keine Verdünnung der Meischen und Würzen
Statt findet, im Gegentheile, wie beim Gebrauche freien Feuers
(der Braupfannen), eine fortwährende Concentrirung durch Ab
dampfung von Wasser aus denselben eintritt, und man daher
Würzen und Biere von jeder beliebigen Concentration und
Stärke erzeugen kann.
Aber beide Methoden der Dampfbrauerei gewähren in Be
zug auf Zeit-, Arbeits- und besonders Brennstoffaufwand gegen
ein rationelles Brauverfahren mit der Braupfanne keinen Vor
theil, und können keinen solchen gewähren; sie sind mit Vor
theil gegen diese durchaus nicht ausführbar, es ist nichts von
ihnen zu erwarten, sie haben noch eher Nachtheile im Gefolge,
wovon z. B. die Entfernung der Erhitzungsquelle von den
Siedegeräthen nicht der geringste ist und schon zur Vergrö
ßerung des Brennstoffaufwandes beiträgt.
Da die Meischen und Würzen hierbei ebenfalls, besonders
letztere, eine Zeit lang gekocht werden müssen, so entweicht der
dabei gebildete Wafferdampf in die Luft und entzieht die von
demselben gebundene Wärmemenge der Benützung.
Dieser Wärmeverlust in dem beim Kochen der Meischan-
theile und Würzen verflüchtigten Wasserdampf ist eigentlich der
einzige Vorwnrf, welchen man einem rationellen Brauver-
sahren mit der Braupfanne oder mit dem Braukessel machen
kann, und wenn daher in diesem Anbetrachte eine Verbesserung
desselben möglich ist, so kann sie nur in der Wiederbenützung
der von diesem Dampfe fortgeführten Wärme besteben. Zu
einer solchen Dampfbenützung ist es aber nothwendig, einen
geschlossenen Braukessel (wie in England und Belgien) anzu
wenden und den beim Kochen der Würzen entweichenden Dampf
weiter zweckmäßig zu verwenden, was gerade nicht immer wie
der zum Bierbrauen geschehen muß. Die Wichtigkeit dieser
Wärmebenützung wird erst mehr Anerkennung finden, bis der
Brennstoff noch theurer als gegenwärtig geworden sein wird.
Die Anwendung eines geschlossenen Braukessels hat noch
den Vortheil, daß man im Anfange beim Kochen des (zerrissenen)
Hopfens mit der Würze den Dampf in eine Kühlvorrichtung
leiten und so das Destillat, worin das Hopfenöl enthalten, con-
densiren und auffangen kann, um dasselbe allenfalls da, wo
ein aromatisches Bier verlangt wird, dem Jungbiere nach der
Hauptgährung ganz oder theilweise wieder zusetzen zu können,