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Die auf bett Dominien zum Bierbrau en bestehende Holz-
passirung schreibt sich von ältern Zeiten her, wo das Wasser,
welches zum Gebräu verwendet werden sollte, gekocht wurde
und die Feuernngs-Constrnctionen der Braupfannen so unvoll
kommen waren, daß dabei der größere Theil des Brennstoffes
vergeudet wurde. Diese Holzpassirungen können gegenwärtig
nicht mehr znm Anhalt dienen und haben ohnedieß eine Revi
sion zu erwarten. Beachtet man den wirklich stattfindenden Ans
wand, so ist dieser kleiner als jene alte Holzpassirnng, aber er
ist noch immer größer als der absolut nöthige Holzauswand,
und es läßt sich daran durch Vereinfachung des Verfahrens
einestheils, dann durch bessere Feuernugs-Constrnctiouen und
zweckmäßige Bedienung des Feuers anderntheils ersparen. Diese
Ersparung ist aber nicht bloß jener Dampfbranerei eigen, son
dern sie läßt sich, zugleich verbunden mit einer solchen an Ar
beit und Zeit, in jeder der bestehenden Brauereien mit der
Pfanne erzielen und ist dazu kaum 1 ,' tn jenes Kostenaufwandes
nothwendig, den die Einrichtung des obigen Dampfbrau-Appa-
rates erfordert.
Aber auch bei letzterem ist die vermeintliche Ersparniß der
Hälfte des gewöhnlichen Brennstoffaufwandes noch sehr in Frage
zu stellen; denn dieselbe liefert 20 Faß Würze in 14—16 Stun
den bei 4 auf einander folgenden Gebräuen, wo mit der ge
wöhnlichen Branpfanne in 8—10 Stunden dasselbe geleistet
werden kann. Ebenso findet bei der besprochenen Methode der
Dampfbierbrauerei der Umstand Statt, daß die Wärmeübertra
gung des Feuers nicht direct, sondern mittelbar geschieht, daß
zum ersten Gebräu ä 20 Eimer der große Dampfkessel erst
angeheizt werden muß und dieses demnach den größten Brenn
stoff- und Zeitaufwand erfordert, die folgenden Gebräue weni
ger, so daß sich erst durch Repartition dieses anfänglich größern
Aufwandes auf die folgenden Gebräue ein mittlerer Aufwand
herausstellt, und es demnach jedesmal nothwendig ist, mit die
sem Dampfbrau-Apparate mehre auf einander folgende Gebräue
zu machen, um mit dem Brennstoffaufwand auf eine Ersparniß
zu kommen. Dadurch entgeht diesem Verfahren der Vortheil
der täglichen kleinern Gebräue, indem mehre derselben an einem
Tage ausgeführt, doch ein großes ausmachen, und man, um
die Wärme der ersten Anheizung zu benützen, mehre Tage nach
einander damit brauen müßte, was jedoch auch mit der Pfanne