Full text: Die Bierbrauerei wissenschaftlich begründet und practisch dargestellt (1. Band, 2. Theil)

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Abziehen der zweiten Würze. 
Nach dem Abziehen der ersten Würze bleiben die Treber 
und auf diesen die Stärkmehl -Tegumente (vielleicht mit etwas 
coagulirtem Eiweiß und Pflanzenfibrin) einen gelbgrauen Schlamm 
bildend (Oberteig) zurück. Die Trebermasse wird mit dem 
Nachgußwaffer aufgerührt, und nachdem das Ganze % Stunde • 
der Ruhe überlassen blieb, hat sich die zweite, dünnere Würze 
bereits geklärt und kann nun sofort von den Trebern abgezogen 
werden, wobei man */4 Stunde bevor die unter den Seihe- 
platten befindliche trübe Würze abzieht und sogleich oben in den 
Meischbottich wieder aufgießt. Die zweite Würze fließt nun 
gleich klar ab. Ein zweiter heißer Nachguß wird auf gleiche 
Art gemacht. Von der viel dünnern zweiten oder dritten Würze 
halten die Treber von 100 8 Malz guter Qualität nur ein 
dem Malze gleiches Gewicht (100 8 T), von schlechterem Malze 
bis 150 U zurück. 
Extractgehalt der zweiten Würze. 
Die Concentration und Menge der erhaltenen zweiten und 
dritten Würze hängt vpn der Menge und Concentration der 
von den Trebern zurückgehaltenen ersten Würze ab, so wie von 
der Menge des zum Nachgusse verwendeten Wassers. Wenn 
die Treber von 100 8 ' Malz 120 8 s Würze von (nach Vorne) 
12.847 pCt. zurückhalten und ein heißer Nachguß mit 350 8 s 
Master gemacht wird, so entstehen 470 8 ' zweite Würze, deren 
Gesammt-Extractgehalt — 15.416 8 s ist. Mithin enthält die 
zweite Würze 3.280 pCt. Extract. 
Durch Nachguß von kaltem Wasser wird nach dem.Abzie 
hen der zweiten zu Bier benützten Würze noch der Nest der 
selben gewonnen, der zwischen den Trebern geblieben, und als 
Glattwasser benützt. 
Verlust an Extract in den von den Trebern zurückgehaltenen 
Würze. 
Die Treber halten zuletzt immer noch wenigstens ein dem 
Malze gleiches Gewicht einer sehr schwachen Würze zurück, welche 
sich daraus mit Vortheil weder gewinnen noch benützen läßt, 
da die durch weitere Nachgüsse erhaltenen Würzen zu sehr ver 
dünnt würden. Sie bleibt in den Trebern und vermehrt deren 
Nahrhaftigkeit als Viehfutter. Dadurch entsteht ein unvermeid-
	        
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