Full text: Die Bierbrauerei wissenschaftlich begründet und practisch dargestellt (1. Band, 2. Theil)

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5) durch indirekte Erhitzung der Meische mit Dampf von 
höherer Spannung und Temperatur mittelst der Doppelkessel 
oder Röhren-Apparate. 
Die Methoden 2, 3, 4, 5 bedingen die geringste Alterirung 
der Wirksamkeit des Diastas, wenn das Malzschrot in Wasser 
von circa 50° R. ausgeschüttet und dann die Meische nach den 
angezeigten Methoden bis 60° R. erhitzt wird; das Diastas kommt 
hier nur kurze Zeit und vorübergehend mit dem erhitzenden 
Mittel von 80 bis 100° R. Temperatur in Berührung. 
Die Methode 1 kann eine theilweise Verkleisterung der 
ersten Portionen des in das heiße Wasser gebrachten Malz 
schrotes bewirken, und ist deßhalb namentlich bei Anwendung 
von Kartoffel-Stärkmehl und rohem Getreide minder geeignet. 
Bei der Methode 5 kommt zwar die ganze Meische nach 
und nach mit den fortwährend zu 100° R. erhitzten Kessel 
oder Röhrenwänden in Berührung, doch leidet die Wirksamkeit 
des Diastas dabei ersahrnngsmäßig nicht wesentlich, weil eine 
Würze von derselben Vergährungsfähigkeit erzielt wird. Ähn 
liches gilt vom Anbrühen mit kochendheißem Wasser oder mit 
Meische. 
Die Anwendung indirecten Dampfes zum Meischen ist dem 
nach nur aus der Ursache, weil sie keine Ersparniß gewährt, 
ohne Nutzen, sonst der Zuckerbildung nicht hinderlich. 
Das Würzekochen geschieht entweder mit freiem Feuer 
oder mit indirectem Dampf. Das Erstere bedingt eine stärkere 
Erhitzung derselben bei Berührung mit dem bis 400° R. und 
darüber erhitzten Kesselboden und wirkt Vortheilhaft; das Letz 
tere bedingt eine geringere Erhitzung derselben bei ihrer Be 
rührung mit den nur über 100° R. erhitzten Dampfcirculations- 
röhren, und wirkt insofern nachtheilig, weil es die Klärung 
des Biers verzögert, und es wirkt um so nachtheiliger, wenn 
die Röhrenoberfläche so groß ist, daß die Abdampfung der 
Würze zu schnell erfolgt, und deßhalb das Kochen der Würze 
zu bald unterbrochen werden muß, um dieselbe nicht zu sehr 
einzudampfen. Es ist dazu mithin nur bedingungsweise einzu- 
rathen, da es sonst mit keinen Vortheilen verbunden ist. 
Als einen besondern Vortheil der Dampfbrauereien gibt 
man noch an, daß der von dem Dampfkessel abziehende heiße 
Rauch unter die Malzdarre geleitet und dort während des Brau 
betriebes zur Heizung derselben benützt werden kann, was bei
	        
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