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den fraglichen Dampfbrauereien, jedoch auch bei vielen der ge
wöhnlichen Braupfannen schon geschieht. Bei einer andern Ge
legenheit habe ich erklärt, daß es ein schlimmes Zeugniß für
die Cortstruction des Pfannenfeuers sei, wenn die von demselben
abgehende Hitze noch so groß ist, daß sie zum Malzdarren be
deutend ausgibt; nebenbei wird durch die verlängerte Rauch
leitung der Luftzug geschwächt, die Verbrennung und damit
die Erzeugung einer hinreichend hohen Temperatur durch die
selbe gehindert. In der That zeigt die Erfahrung, daß das
Malz dabei wegen der zu niedrigen Temperatur mehr geschwelcht
als wirklich gedarrt wird, so daß aus solchem nicht ge
hörig gedarrtem Malze ein Bier hervorgeht, wel
ches sich ebenfalls langsamer klärt. Durch eine zuletzt
angebrachte besondere Heizung der Darre müßte demnach der
Darrungsgrad jedesmal noch bis zu dem erforderlichen Puncte
gesteigert werden, welcher mit einer Darrungstemperatur von
50° R. begrenzt werden kann. Dieser zu geringe Darrungsgrad
des Malzes wird bei der Dampfcoctur merkbarer als bei der
Pfannenkochung.
Schon öfters hat man die Meinung ausgesprochen, daß
in England großartig eingerichtete Dampfbrauereien beständen
und dadurch gewissermaßen die Errichtung solcher Brauereien
auch bei uns zu rechtfertigen gesucht. Ich war nun selbst in
England und kann demnach aus eigener Erfahruug darüber
sagen, daß ich keine solche dort gesehen habe. Auch die engli
schen Werke über Brauerei, als:
Black , a practical Treatise on Brewing, based on Chemical
and economical principies etc. Third Edition. London 1844, und
Supplement, London 1846;
Tizará, the Theorie and Practice of Brewing. Second Edi
tion. London 1846,
erwähnen nichts von Dampfcocturen beim Bierbrauen, wornach
sich jene Meinung als irrig erweist. Mechanismen aber wer
den allerdings dabei mit Dampfmaschinen in Bewegung gesetzt.
Tizard hat zur Erhitzung der Meische bis 60" R. Temp.
einen beweglichen Röhrenapparat construirt, den er Attempe-
rator nennt und durch welchen er heißes Wasser oder Dampf
strömen läßt, um die bemerkte Erhitzung der Meische zu be
wirken. Eine andere Vorrichtung hat er sich patentiren lassen,
die zum Aussüßen der Treber dient. Er nennt sie Hystricon.