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dadurch auch die Aufzeichnung derselben so wie ihr Überblick
erleichtert.
Durch diese Beobachtungen und Aufzeichnungen wird der
Brauer aber zu einer Menge von Erkenntnissen gelangen, die
ihm sehr nützlich werden müsien. Er wird erfahren, ob ihm
von dem angewendeten Malze etwas abhanden gekommen, wenn
die Würze beim Gebrauche desselben Malzes und Verfahrens
schwächer ist; er wird Gebrechen im Verfahren oder Verschie
denheiten in den Erscheinungen wahrnehmen, die ihm theils das
weiter zu befolgende Verfahren vorschreiben, theils auch An
deutungen über die Beschaffenheit des zu erzeugenden Productes
geben werden u. s. w.
Nach Beendigung des Brauproceffes folgt die Gährung
der Würzen und hierbei ist wieder eine neue Reihe von Be
obachtungen zu machen und aufzuzeichnen, wozu das Schema
in der Tabelle B. dargestellt ist.
Es ist dabei nöthig zu beobachten und zu bestimmen:
1) Den Extractgehalt der Würze, bei 14° B. Temperatur
bestimmt;
2) die Art der Gährung in Bottichen oder Fässern, Ober
oder Untergährung;
3) die Zeit des Hefenzusatzes und die Menge der zuge
setzten Hefe;
4) ihre Temperatur beim Stellen mit Hefe;
5) die Temperatur des Gährlocals;
6) die Zeitdauer der Vorgährung, Hefengährung und der
Hauptgährung;
7) die dabei beobachtete höchste Temperatur;
8) die Sacharometer-Anzeige des Jungbiers und den bei
der Hauptgährung erfolgten Vergährungsgrad;
9) den erfolgten Vergährungsgrad beim Ausstoß, wornach
die Controle der Bierwirthe einzuleiten und darauf zu basiren ist.
10) In der Rubrik „Anmerkung" können noch andere, in
Zahlen nicht ausdrückbare Nebenbeobachtungen aufgezeichnet
werden.
Man wird mit Hilfe aller dieser Beobachtungen eine gründ
liche Einsicht in den Verlauf und Erfolg der Biergährung er
langen, Mängel in der Gährungsweise erkennen und Verglei
chungen zwischen den Erscheinungen bei Gebräuen verschiedener
Art anstellen können, so wie die Qualität der erzeugten Biere