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1) Daß ein Zeitraum von 15 bis 30 Minuten nicht hinreicht
zum Absetzen des Kochsalzes in den möglich kleinsten Raum, wenn
auch durch fleißiges Ausstößen des Hallymeters auf den Tisch dieses
Zusammensetzen beschleunigt wird. Man kann sich davon leicht
überzeugen, wenn man das Instrument noch längere Zeit unter
öfterem Ausstößen, z. B. 12 Stunden, stehen läßt und von 3
zu 3 Stunden das Absetzen des Salzes darin beobachtet. Es
setzt sich noch immer mehr und mehr zusammen. Demnach hat
man vor einem längern Zeitverlaufe, von z. B. 12 Stunden,
niemals die Gewißheit, daß sich das ungelöst gebliebene Koch
salz bereits in den kleinsten Raum zusammengesetzt habe, und
dieß um so weniger in den ersten 30 Minuten, wobei man ein
verschiedenes Resultat erhält, je nachdem die Menge des unge
löst gebliebenen Kochsalzes nach 20, 25, 30 oder 35 Minuten
u. s. w. abgelesen wird. Es müßte besser die Zeit angegeben
werden, nach deren Verlauf man die Menge des im Hallymeter
abgesetzten Kochsalzes abzulesen hätte.
2) Daß das Graduiren der Meßröhre des Hallymeters mit
telst Kochsalz nur in einer gesättigten Kochsalzlauge, die kein
Bierextract enthält, geschieht, während bei der Prüfung der
Biere zwei merkbare Differenzen eintreten, indem die gesättigte
Lösung des Kochsalzes im frischen Biere specifisch leichter, jene
im gekochten Biere aber specifisch schwerer als die bloße wässe
rige, gesättigte Kochsalzlösung ist. Nun haben aber die specifi
schen Schweren und insbesondere die schleimige Beschaffenheit
der Flüssigkeiten auf das Absetzen von starren Theilen (Nieder
schlägen) aus denselben einen großen Einfluß.
3) Daß bei der Auflösung von Kochsalz in einer Flüssigkeit,
welche Malz- oder Bierextract enthält, nicht nur ihre specifische
Schwere merklich erhöht, sondern auch ihre schleimige Beschaf
fenheit bedeutend vermehrt wird.
Hierüber wurden directe Versuche gemacht und folgende Re
sultate erhalten:
Eine bei 14" R. Temperatur gesättigte wässerige Kochsalz
lösung besitzt eine specifische Schwere .... — 1.2018.
Sättigt man Bierwürzen von den folgenden Ex-
tractgehalten und specifischen Schweren mit reinem,
trockenem Kochsalz bei derselben Temperatur, so
sind ihre specifischen Schweren folgende:
Von 5 pCt. Ertractgehalt — 1.0200 specif. Schwere — 1.2134.
Talling'« Gährmigschkinie. I 2, 30