Full text: Die Bierbrauerei wissenschaftlich begründet und practisch dargestellt (1. Band, 2. Theil)

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Irischen Bierprobe diese Unsicherheit gefühlt zu haben, indem 
er nur Anleitung zur Bestimmung des Weingeiftgehaltes im 
Biere gibt; allein damit ist bei der Bieruntersuchung ebenso 
wenig gedient, als mit der unrichtigen Bestimmung seines Alko 
holgehaltes, weil man nicht weiß, aus wie viel Gewichtstheilen 
Alkohol und Wasser dieser Weingeist besteht. Man erhält also 
in beiden Fällen ungenügende und unzuverlässige Resultate. 
Dieses Urtheil war, wie bereits gezeigt worden, kein vorgefaßtes; 
es gründete sich auch noch auf directe vergleichende Bierunter 
suchungen. 
Als nämlich die hallymetrische Bierprobe bekannt gemacht 
worden war (1836), habe ich dieselbe sogleich mit Begierde auf 
gegriffen und meinen Zwecken dienstbar zu machen gesucht; allein 
vergeblich, ich konnte zu keinen übereinstimmenden Resultaten 
damit gelangen. Vergleichende Untersuchungen zeigten mir bald 
ihre Fehlerquellen, und die von Prof. Kaiser in Dingler's 
Journal, Bd. 66, S. 236 (1837), vorzüglich aber daselbst 
Bd. 69., S. 60 (1838) bekannt gemachten Resultate hallyme- 
trischer Bierproben lieferten mir selbst das Materiale zur Be 
weisführung ihrer Unrichtigkeit, welche in Andre's „Ökono 
mischen Neuigkeiten und Verhandlungen", Jahrgang 1840, 
Nr. 106, 107, 108 und 109 niedergelegt ist und worauf ich 
hier verweisen muß. 
Selbst wenn angenommen würde, daß diese Bierprobe rich 
tige Resultate liefere, so wären dieselben unzureichend, weil, wie 
bereits mehrmal erwähnt wurde, die bloße Kenntniß der Mi 
schung des Biers für die angezeigten Zwecke der Bierprüfung 
nicht genügt. Um diese einigermaßen zu vervollständigen, hat 
Prof. Kaiser zwar geglaubt, auf einen zufälligen Umstand ge 
stützt, die Ansicht anssprechen zu können, daß man den ur 
sprünglichen Extractgehalt der Würzen in Gewichtsprocenten er 
halte, wenn man den Alkoholgehalt der Biere doppelt nehme 
und den jedesmaligen Extractgehalt der Biere dazu addire; 
allein obwohl dieß ein annäherndes Resultat gibt, so ist es doch 
nicht richtig, und um so unrichtiger, je besser das Bier vergohren 
ist. Auf einen bloß zufälligen Umstand kann man keine Regel 
bauen, und es ist deßhalb unrecht, wenn man den ursprünglichen 
Extractgehalt der Würzen, woraus die geprüften Biere erzeugt 
wurden, auf die bemerkte Weise bestimmen will. 
Um diese Angaben um so sicherer zu beweisen, denke man
	        
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