Full text: Die Bierbrauerei wissenschaftlich begründet und practisch dargestellt (1. Band, 2. Theil)

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Bier von immer ziemlich gleicher Beschaffenheit zu 
erzeugen. Am häufigsten wird gleich das Malzschrot mit ver- 
hältnißmäßig so viel Wasser eingemeischt, als man Würze er 
zeugen will, und eine bedeutende Einkochung derselben wird 
in der Regel nicht beabsichtigt. 
Da die Gerste und das daraus bereitete Malz aber nicht 
immer gleich sind, so erhält man bei demselben Guß bei jedem 
Gebräue eine Würze von verschiedenem Extractgehalte und re 
lativer gegenseitiger Quantität ihrer Bestandtheile. Dieß ist der 
vornehmste Grund der so oft wechselnden Qualität der Biere 
von einem und demselben Brauer bei sonst stets gleichem Ver 
fahren. 
Pieße gibt au („Dingler's Journal", Bd. 86 ., S. 238), 
daß sich in den Malztrebern noch eine nicht unbedeutende Menge 
Stärkmehl (Kleister) befinde (in England!), und daß hieran 
lediglich Mangel an Diastas die Ursache sei, welches, in der 
ersten Würze gelöst, von den Trebern beim Abziehen derselben 
entfernt werde. Man solle daher beim Nachgusse noch l / 30 fri 
sches Malz zusetzen, welches man beim Einmeischen zurückbehalten 
hat, um das in den Trebern zurückgebliebene Stärkmehl auf 
zulösen und in Gummi und Zucker zu verwandeln. Der Ge 
winn an Würze ist nach Pieße dabei so bedeutend, daß er 
nicht zweifelt, es werden alle Bräuer sein Verfahren annehmen. 
Bei diesen Angaben muß man wissen, daß in England aus 
100 U Gerstenmalz nur 50 U Extract erhalten werden, und 
ist diese geringe Ausbeute an Malzextract nicht einer geringern 
Qualität der dort angebauten Gerste zuzuschreiben, so mag 
allerdings ein fehlerhaftes Meischverfahren daran Ursache sein. 
Bei uns dürfte eine Abänderung der Meischmethode deßhalb 
nicht nothwendig sein, weil wir mehr, nämlich 60 pCt. Extract 
aus dem Malze erhalten und in den Trebern nur sehr wenige 
Stärke-Kleisterklümpchen sichtbar sind, der Stärkmehlgehalt der 
selben daher nur gering sein kann. Ein in dieser Richtung ab 
geführter Versuch bestätigte dieß vollkommen. Es wurde nur 
so viel Würze mehr erhalten, als das zugesetzte Malz für sich 
geliefert hätte. 
Zur bessern Veranschaulichung der Beziehungen zwischen 
Schüttung, Guß, Extractgehalt der Würze u. dgl. wurde die 
bereits genannte Tabelle I noch dahin erweitert, daß zugleich 
das absolute Gewicht eines Wiener Bierfasses der Würze, sein
	        
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