Full text: Die Bierbrauerei wissenschaftlich begründet und practisch dargestellt (1. Band, 2. Theil)

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daraus erzeugte Bier — und auf die landesgesetzlichen Maß- 
und Gewichtsverhältniffe. 
Die sacharometri'sche Bierprobe, wie sie vorstehend darge 
stellt wurde, bezieht sich aber immer auf 100 Gewichtstheile 
und Procentengehalte, die Gewichtseinheit möge sein welche 
immer, und sie ist daher allgemein anwendbar; sie ist 
auf kein Land beschränkt, sie macht keine Reductionen der Maße 
und Gewichte nothwendig. Auch die gebrauchte Schüttung an 
Gerstendarrmalz laßt sich, wie gezeigt worden, in derselben All 
gemeinheit ausdrücken, wenn man sie nicht auf die landesübliche 
Maßeinheit, sondern im Allgemeinen auf 100 Gewichtstheile der 
Würze bezieht, woraus das Bier erzeugt wurde. 
Ich schlage deßhalb vor, um solche allgemein verständliche 
und brauchbare Angaben über die Erzeugung der Biere über 
haupt und verschiedener Localbiere insbesondere zu erhalten, die 
gebrauchte Schüttung an Gerstendarrmalz in Pfunden immer 
auf 100 U jener Würze zu beziehen, woraus das Bier er 
zeugt wurde, und dabei allenfalls die Größe der landesüblichen 
Maßeinheiten der Biere nach dem Gewichte an Wasser, welches 
diese Maßeinheit faßt, so wie auch das absolute Gewicht einer 
Maßeinheit des Gerstendarrmalzes mit anzugeben, um darnach 
die speciellen Berechnungen für einzelne Länder und Orte ma 
chen zu können, da wo dieß gewünscht werden sollte. 
Zu dem Ende wurde für die Tabelle E auch die Menge 
Gerstendarrmalz berechnet, welche zur Erzeugung von je 100 U 
der Würze von verschiedenen Extract-Procentengehalte erforder 
lich ist, und in der Spalte 7 verzeichnet. Zugleich wurde da 
bei darauf hingewiesen, daß die Differenzen im Malzaufwande 
bei gleicher Zunahme im Extractgehalte der Würzen um gleich 
viel zunehmen, weil er sich immer auf ein gleiches absolutes 
Gewicht der Würze (auf 100 Ss derselben) bezieht, während bei 
der Erzeugung gleicher Maße der Würzen diese Differenzen un 
gleich sind, nämlich mit zunehmendem Extract-Procentengehalte 
derselben größer werden, wie die in der Spalte 6 verzeichneten 
Differenzenzahlen nachweisen. 
Dieselben Berechnungen lasten sich auch für 100 U Bier 
machen. Da aber aus 100 Ss Würze nicht 100 U Bier ent 
stehen, sondern daraus, je nach der ursprünglichen Concentration 
der Würze und nach dem Vergährungsgrade, mehr oder weniger, 
aber immer bedeutend unter 100 ST an trinkbarem Biere crhal-
	        
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