Full text: Die Bierbrauerei wissenschaftlich begründet und practisch dargestellt (1. Band, 2. Theil)

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f) Indeß ist das eingekochte Vier zur Temperatur des Vo 
cals abgekühlt. Man wischt mit Schrenzpapier den etwa am 
Boden des Kesselchens von der Weingeistflamme angesetzten Ruß 
ab, bringt dasselbe sammt Inhalt wieder auf die eine, die Tara 
desselben und 1500 Gran auf die andere Schale der Wage, 
und man setzt weiter so viel destillirtes Wasser (und in Erman 
gelung desselben Regen- oder klares Bachwasser) dem einge 
kochten Biere zu, bis wieder das ursprüngliche Gewicht des 
frischen Biers von oirea 1500 Gran genau hergestellt ist. Um 
dieß um so sicherer zu erreichen, legt man vorläufig ein Fünf- 
ziggran-Gewichtsstück auf die Wageschale zu dem Kesselcheu und 
gießt vorsichtig so viel Wasser hinzu, bis die Wageschale sich 
senkt. Nun wird das Fünfziggran-Gewichtsstück wieder hin 
weggenommen und das noch fehlende Wasser mit dem Horn- 
löffelchen tropfenweise bis zur völligen Gewichtsausgleichung 
zugesetzt. 
Sollte unversehener Weise mehr Wasser zugegeben worden 
sein, so kann auf dreierlei Art geholfen werden, und zwar: 
1 ) Wenn das Übergewicht nicht zu groß ist, indem man 
eine Zeit lang — % bis 1 Stunde — wartet, wobei etwas 
Wasser aus dem gekochten Biere im Kesselchen abdünstet und 
sich so das Nettogewicht allmälig von selbst herstellt. 
2 ) Wenn das Übergewicht größer ist, indem man diese 
Verdunstung durch Erwärmung befördert; dann muß man 
wieder bis zur erfolgenden Abkühlung der Flüssigkeit demnach 
länger warten. 
3) Durch Proportional-Nechnung, indem man nach erfolgter 
Bestimmung des absoluten Gewichtes und der specif. Schwere 
des gekochten Biers aus dem daraus ermittelten Extractgehalt 
desselben, den letzter« auf jenes Quantum gekochten Biers be 
zieht,- welches durch Einkochen hätte hergestellt werden sollen. 
Am besten ist es, dabei mit der nöthigen Umsicht vorzugehen, 
um das absolute Gewicht des frischen Biers sogleich wieder 
richtig zu treffen. 
Bei der Correction nach 1 und 2 muß die Ausgleichung 
des absoluten Gewichtes immer wieder auf der Wage vorgenommen 
werden. Bei allen Wägungen muß man die Wage frei spielen 
lassen, bis sie von selbst in Ruhe kommt, ohne sie zur Beschleu 
nigung der Wägung aufzuhalten, was allein die erforderliche 
Genauigkeit verbürgt.
	        
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