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bei der Bierprobe darauf zurückgeführt werden
können.
d) Die Gährung der Würze und ihre Umwandlung in
Bier gehen vor sich; die Fässer werden nach der Gährung mit
demselben Biere aus einem besonders dazu bestimmten Gefäße
aufgefüllt, wozu die Steuerbehörde einen steuerfreien Einlaß
don der erzeugten Würze bewilligt, worauf das Bier nach
vollendeter Hauptgährung aus der Gährkammer in den Keller
eingelagert und von da an die Bierwirthe ausgestoßen wird.
Der Besitzer will sich überzeugen, ob das Bier der angeord
neten Schüttung an Gerstendarrmalz und dem erhobenen Ex-
tractgehalte der Würze entspricht. Von dem die Controle füh
renden Beamten werden aus 2 bis 3 Fässern Proben von je
12 Loth Bier erhoben und nach der vorstehenden Anleitung
sacharometrisch geprüft. Es können nun mehre Fälle eintreten.
Entweder findet man, daß das Bier aus allen Fässern dem er
hobenen Extractgehalte der Würze entspricht, und dann hat
keine Vermehrung der Bierquantität mit Wafier stattgefunden;
oder in den Fässern findet sich ein Bier von verschiedener Qua
lität aus Würzen von verschiedenem Extractgehalte erzeugt, dann
sind einige Faß Bier gewässert worden, andere nicht; oder end
lich ist alles Bier gewässert worden, wenn das Nachfüllen der
Fäffer, statt mit dem Füllbier, bloß mit Wafier geschehen ist.
Folgende practische Beispiele werden dieß erläutern und zugleich
den stattgehabten Grad der Verdünnung des Biers erkennen
lassen.
Erster Fall. Es werden drei Proben genommen. Alle
drei Proben verhalten sich gleich. Das frische entkohlensäuerte
Bier zeigt — 4.5 pCt. am Sacharometer. Die Anzeige des
gekochten Biers — 5.960 pCt. Die Attenuations-Differenz
D — 1.460, der Attenuations-Quotient q = 1.232, die hier
aus berechnete Concentration der Würze p — 12.252 pCt. Ex-
tractgehalt; folglich ist die Qualität des Biers jener der Würze
und der angeordneten Schüttung entsprechend. Aber es können
sich dabei auch Ungleichheiten in der Qualität der erzeugten
Biere offenbaren. Z. B. in dem einen Fasse findet sich ein
Bier von der obigen Qualität; in dem zweiten Fasse zeigt das
frische, entkohlensäuerte Vier — 4.750 pCt. am Sacharometer
das gekochte Bier zeigt 6.163 pCt. und die Attenuations-Dif
ferenz ist nur — 1.413 — D. Aber auch hier ist der Atte-