Full text: Die Bierbrauerei wissenschaftlich begründet und practisch dargestellt (1. Band, 2. Theil)

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mente zu befördern, was aber nur Folge der dadurch eintre 
tenden, etwas mehrern Verdünnung sein kann. 
Während der Zeit, bis dieses Wasser in der Braupfanne 
in's Kochen kommt, läßt man die Würze aus dem Meischbottich 
so lange in den Grand ablaufen, bis sie klar kommt, was in 
etwa fünf Minuten eintritt; die dabei abgeflossene trübe Würze 
wird in die Braupfanne zu dem darin befindlichen Wasser ge 
bracht und damit einige Minuten gekocht, während welcher Zeit 
man aus dem Meischbottich noch etwas klare Würze in den 
Grand abfließen läßt, die in die Braupfanne gebracht wird, 
sobald sie geleert worden ist. Die in derselben kochende Flüssig 
keit wird nämlich in den Meischbottich geleitet, ohne aber die 
Meische, die sich schon theilweise geklärt hat, damit aufzurühren 
oder durchzuarbeiten; der Meischbottich wird wieder zugedeckt, 
und somit ist das Meischen vollendet. Man läßt die Meische 
\ bis 1 Stunde ruhig stehen, damit in dieser Zeit die Zucker 
bildung gehörig vor sich gehen und die Klärung der Würze 
vollständig erfolgen könne, worauf zum Abziehen der Würze 
von den Trebern geschritten wird. 
Die Kochung der Dickmeischen und die beschriebene Bear 
beitung der Meische wird für eine der wichtigsten Operationen 
beim Brauen ausgegeben und behauptet, daß ohne dieselbe 
weder eine vollständige Extraction des Malzschrotes erzielt, noch 
ein haltbares und klares Bier erzeugt werden könne. Die end 
liche Temperatur der Meische darf nie weniger als 52° R. be 
tragen; sie soll sich jener von 60° R. nähern, sie kann selbst 
etwas höher sein, was in der Praxis auch oft vorkommt. Im 
Winter, zu welcher Jahreszeit wegen der niedrigern Temperatur 
der äußern Atmosphäre die Abkühlung der Meische während 
der Zeitdauer des Meischmachens beträchtlicher ist, wendet man 
deßhalb eine etwas höhere Temperatur des Meischwassers an, 
in welches das Malzschrot ausgeschüttet wird, von 32 bis 36" R. 
und man kocht manchmal, besonders da, wo die Vraupfanne 
sehr Aein ist, wohl auch noch ein viertes Mal Dickmeische, um 
die endliche Temperatur der Meische auf 60" R. zu bringen. 
In Brauereien, deren Braupfanne sehr groß ist, kann hierzu 
auch mit zwei Dickmeischkochungen ausgelangt werden und wenn 
man das Malzschrot in das Meischwasser von 50" R. Tempe 
ratur ausschüttet, so wird oft auch eine einzige Dickmeischkochung 
dazu ausreichen. In manchen Brauereien werden nach baierischer
	        
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