Full text: Die Bierbrauerei wissenschaftlich begründet und practisch dargestellt (1. Band, 2. Theil)

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Bierproben nach einander vorgenommen werden sollen, weil sich 
die Operationen dabei besser vertheilen, nur daß dafür mehre 
Einkochkesselchen und Filtrirvorrichtungen nothwendig sind. 
Die Genauigkeit ihrer Resultate ist so groß, daß Differenzen 
von 0.1 pCt. im Extractgehalte der Würzen und von 0.05 pCt. 
im Alkoholgehalte der Biere nur dann vorkommen, wenn die 
Wägungen der frischen und gekochten Biere nicht mit der erfor 
derlichen Genauigkeit und Geduld vorgenommen werden. 
Apparate zur sacharometrischen Bierprobe werden von den 
Herren W. Batka, W. Spitra undM. Brandeis in Prag 
dann von G. A. Lenoir Leimgrube Nr. 33 in Wien geliefert; 
derselbe Apparat ist auch brauchbar zur Vorbestimmung des Alkohol 
gehaltes der reifen Branntweinmeische; ebenso dient er zur genaue 
sten Bestimmung der Concentration und des Alkoholgehaltes des 
erzeugten Branntweines und Weingeistes, und gewährt dadurch 
einen mehrfachen Nutzen. Ein jedes Dominium, ein jeder Ge- 
werbsmann, welche die sogenannten landwirthschaftlichen Ge 
werbe der Bierbrauerei und Branntweinbrennerei betreiben, soll 
ten einen derlei Apparat nicht nur besitzen, sondern auch für 
die angezeigten Zwecke fleißig benützen. 
In der „Vierteljahrsschrift für practische Heil 
kunde", II. Jahrgang, 1845 (Prag, bei Borosch & Andre), 
2. Band, „Analecten", S. 243, wird, vom Referenten sich auf 
das „Centralarchiv für die gesammte Staatsarzneikunde" 
von Friedreich, I. Jahrgang, 3. Heft (1844) S. 594, beru 
fend, unter Anderem gesagt: „Eine in polizeilicher (!) und ge 
richtlicher (!) Beziehung höchst zweckmäßige Bierprobe veröffent 
licht vr. I. N. Fuchs in München, um das Bier nach seinen 
wesentlichen Bestandtheilen zu untersuchen." Am Schluffe des 
Referats heißt es: „Prof. Strehler in Ingolstadt gibt dieser 
durch Zuverlässigkeit (!) und Schärfe (!) der Resultate und 
leichte (!) Ausführbarkeit ausgezeichneten Methode unbegingt (!) 
den Vorzug vor der sogenannten (?) sacharometrischen 
Bierprobe B a l l i n g's", und im genannten „Centralarchiv" 
wird noch S. 621 von der letzter» Bierprobe gesagt: „Uber 
eine Hauptfrage, ob dem Biere neben Malz und Hopfen noch 
andere Stoffe, namentlich bittere oder narcotische Pflanzenex- 
tracte beigemengt seien, gibt die Schrift keinen Aufschluß." Die 
ses Urtheil wurde vor dem Jahre 1845, als die erste Auflage 
dieses Werkes erschien, gefällt. Aus den mehrmal erwähnten
	        
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