Full text: Die Bierbrauerei wissenschaftlich begründet und practisch dargestellt (1. Band, 2. Theil)

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proportionale Antheile gefunden und deßhalb mit größerer Si 
cherheit bestimmt. 
ad 2. Die optisch-aräometrische Bierprobe hat erst in ihrer 
neueren Form (seit dem Zahre 1847) in ähnlicher Weise das 
selbe Ziel angestrebt und erreicht. Sie weicht aber in meh 
reren Annahmen, namentlich in Betreff der Beschaffenheit des 
Extraktes, welches sie mit wasserfreiem Zucker vergleicht und 
in der Menge des aus demselben ebenfalls durch Theilung ge 
fundenen Alkoholgehaltes, von allen anderen Bierproben ab,, 
und gibt deßhalb beide um circa 5 pCt. zu klein. Sie hat 
sich nur ein beschränktes Ziel zum Vorwurf gemacht, nämlich 
die Tarifmäßigkeit der gewöhnlichen bairischen Biere zu erfor 
schen, deren Qualität in ziemlich enge Grenzen eingeschloffen ist. 
B. Zur zweiten Art der Bierproben gehören jene, welche- 
sich zunächst nur die Analyse des Biers zum Ziel gesetzt haben, 
und die aus den Ergebnissen derselben den ursprünglichen Ex- 
tractgehalt der Würze berechnen. Dazu gehören: 
3. Die hallymetrische Bierprobe. 
4. Die Dichtenprobe. 
5. Die thermo-aräometrische Bierprobe. 
Der Extractgehalt der Würze wird aus dem Alkoholgehalte 
durch Multiplication mit Hinzurechnung des Extractgehaltes 
im Bier gefunden, nach welchem Verfahren die etwaigen Feh 
ler beider sich in der Bestimmung des Würzegehaktes concentriren. 
In dieser Beziehung stehen sie daher jedenfalls gegen die 
beiden eisten Proben im Nachtheil. Aus allen diesen Betrach 
tungen geht aber hervor, daß die sacharometrisch e Bierprobe sich 
schon vom Anfange auf jenem brauchbaren Standpunkte befin 
det, auf welchen die anderen erst nach Vornahme der nöthig-n 
Verbesserungen gelangen können. 
Wenn man dazu in Erwägung zieht, daß der Gebrauch 
des Procenten-Sacharometers als Senkspindel für die meisten 
practischen Zwecke der zymotechnischen Gewerbsbetriebe als: zur 
Ermittelung der ursprünglichen Concentration der in die Gäh- 
rung versetzten Flüssigkeit, zur Beurtheilung des Gährungsver- 
laufes und des endlichen Gährungserfolges oder des Vergäh- 
rungsgrades, dann zur beiläufigen Ermittelung des Alkoholge 
haltes der gegohrenen Flüssigkeit gen ü g t, daß dieses Instru 
ment leicht und schnell zu handhaben und sehr wohl 
eil ist, auch gemeinverständliche Anzeigen liefert, so wie daß
	        
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