Full text: Die Bierbrauerei wissenschaftlich begründet und practisch dargestellt (1. Band, 2. Theil)

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Der Wiener Centner Braumalz wird versteuert: 
im preußischen Staate mit .... 1 fl. 27 a kr. C. M., 
in Baiern mit 2 „ 42 „ „ 
„ Österreich, auf dem Lande mit . . 3 „ — „ * 
„ „ in den geschlossenen Städten mit 4 „ 32 „ „ 
„ England mit 4 „ 20 „ „ 
Jedoch wurde der bemerkte Steuersatz in Österreich durch 
die zunehmende Cultur der kalten Gebräue um etwa 25 pCt. 
verringert. — Nebst dem höher» Steuerbetrag mästen in den 
geschlossenen Städten von dem Braugewerbe auch noch gewisse 
städtische Abgaben gezahlt werden. 
Nach dem neuen Bierbesteuerungsgesetze vom 15. December 
1852 ist der Steuersatz in Österreich etwas ermäßigt worden, wie 
bereits S. 444 angegeben ist. 
In Folgendem werden Details einzelner Staaten in Be 
treff der Biererzeugung mitgetheilt, so weit sie zu meiner Kenntniß 
gelangt sind. 
Über eine etwaige Biererzeugung in den hier nicht aufgeführten 
europäischen Ländern ist nichts Zuverläffiges bekannt geworden. 
Nimmt man den mittlern Alkoholgehalt der Biere zu 3.5 pCt. 
an, und demzufolge die Alkoholmenge, welche 100 Wiener 
Pfund Malz in's Bier liefern, — 15 SB. 8 s, so entfällt aa 
Steuerbetrag für je 1 U Alkohol im Biere, und zwar: 
in Preußen — 4.15 kr. C. M., 
„ Baiern == 10.80 „ „ 
„ Österreich, auf dem Lande . . — 12.00 „ „ 
„ „ in den geschlossenen Städten — 18.13 „ „ 
„ England — 17.33 „ „ 
wobei jedoch die frühere Bemerkung wiederholt werden muß^ 
daß der Steuerbetrag in Österreich durch die Cultur der kalten 
Gebräue factisch bedeutend erniedrigt worden, und zwar nach 
den in Böhmen bestehender; Verhältnissen auf dem Lande um 
25 pCt., daher auf 9.6 kr. C. M., und in der Hauptstadt Prag 
bis um 50 pCt., daher auf 12 kr. C. M. pr. 1 U Alkohol. 
Wenn auch indessen nach den vorstehenden Zahlenangaben 
der Centner Braumalz in Österreich etwas höher besteuert ist 
als in England, so entfällt doch in letzterem Staate auf einige 
Biersorten ein höherer Steuerbetrag für dieselben als in Öster 
reich, weil die englischen Biere — Porter und A l e — mit 
einer bedeutend größer» Schüttung, d. i. mit Anwendung einer grö 
ßer«, oft mehr als der doppelten Menge Braumalz erzeugt werden. 
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