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rohe Gerste, wodurch 637.500 Metzen rohe Gerste in Ersparung
gehen, welche den Verlust an nutzbarer Substanz repräsentiren,
der beim Malzen des ganzen Gerstenquantums Statt finden
würde.
Möchte man die Hälfte des aufgewendeten Gerstenmalzes
mit Kartoffel-Stärkmehl ersetzen, so würde man nur 364286
Metzen Ackerland mit Gerste, 182.143 Metzen Ackerland mit Kar
toffeln zu bebauen haben, und 182.143 Metzen Ackerland wür
den zu anderweitiger Benützung erübrigen, weil der Ertrag der
Kartoffeln an nutzbarer Substanz von gleicher Ackerfläche größer
ist, als beim Anbau mit Gerste. Bei der Verwendung von
Kartoffelmehl zur Biererzeugung stellt sich dieses Verhältniß
noch günstiger. (Siehe auch meine „Malz-Kartoffel-Bierbraue-
rei," Prag 1844, I. G. Calve'sche Buchhandlung.)
Je weniger Gerstenmalz zur Biererzeugung verwendet wird,
desto kleiner natürlich ist der Abfall an Abschöpfgerste und
Malzkeimen.
Schroten des Malzes.
Das Schroten des Malzes geschieht meistens noch mittelst
gewöhnlicher Mahlmühlen. Manche Brauereien besitzen dazu
eigene Roßmühlen; das Vorzüglichste ist, dazu Malzquetschwerke
anzuwenden; man erspart dabei das Netzen des Malzes, und
wenn die Quetschmühle im Orte der Brauerei aufgestellt ist,
den Transport desselben. Ein Metzen Malz ist in 1 j 6 Stunde
geschroten. Die rohe Gerste (Getreide) muß sehr fein geschro-
ten sein, und wenn sie vorher gedarrt worden war, kann dieß
auch mittelst Quetschwalzwerken geschehen.
Noch mehre andere Gewerbe setzt die Bierbrauerei in Be
wegung und verschafft ihnen Verdienst; namentlich ist eine Faß
binderei für jede größere Brauerei uuentbehrlich.
Aufwand an Hopfen.
Man kann annehmen, daß zur Erzeugung von 1 Faß Bier
durchschnittlick) % U Hopfen aufgewendet werden, so daß sich
der jährliche Hopfenverbrauch Österreichs auf 1.800.000
stellt. Viele Dominien erzeugen sich den erforderlichen Hopfen
bedarf selbst, den größten Theil davon aber liefern der Saazer,
Leitmeritzer und Elbogner Kreis in Böhmen. Vom amerika
nischen Hopfen wird nur wenig, zur Zeit etwaiger Hopfentheue-