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aus Würzen unter 12 pCt. Extractgehalt erzeugt werden, wor-
nach sich ans dem versteuerten Malzquantum die Größe der
Bierproduction berechnen läßt, nach dem Maßstabe, daß 100 U
Malz 450 S' Bierwürze von 12 pCt. Extractgehalt liefern.
Man verfolgt aber gegenwärtig auch in Sachsen mit Entschie
denheit die Erzeugung der untergährigen Lagerbiere. Für den
Zollcentner Braumalz werden wie in Preußen 20 Neugroschen
Steuer bezahlt. Ein Bewohner Sachsens consumirte im Jahre
1851 im Durchschnitte 65 Dresdner Kannen Bier, wovon 54
Kannen gewöhnliches und 11 Kannen Lagerbier, und er bezahlte
dafür an Steuer 40 Pfennige.
Jn Baier n wird das gesprengte Malz versteuert. 7 Scheffel
gesprengtes Malz entstehen aus 6 Scheffel ungesprengten. Für
den Scheffel des erstern werden 5 fl. Reichswährung (4 fl.
10 kr. C. M.) an Bieraufschlag gezahlt, wornach auf 1 W. Ctr.
ungesprengtes Braumalz 2 fl. 42 kr. C. M. entfallen. Ein
baier. Scheffel — 3.6 W. Metzen Malz wiegt 180 W. Ss.
Es wird nicht angegeben, auf welche Art Malz sich das
Gewicht bezieht; betrifft es das des gesprengten, dann müssen
alle daraus abgeleitete Zahlen */ 7 kleiner gemacht werden.
Dieterici nimmt dabei an, daß 1 Zollcentner Braumalz
im Mittel 150 Quart Bier gibt. Indeß die bereits bekannten
zahlreichen Bieruntersuchungen haben gezeigt, daß in allen deut
schen Ländern das Bier aus Würze von im Mittel 12 pCt.
Extractgehalt erzeugt wird, und dann gibt 1 Zollcentner Brau
malz 195 Quart Bier, wovon, wenn man 10 Quart als Faß
geläger abschlägt, 185 Quart genossen werden können, welches
Quantum daher in der vorstehenden Tabelle nach Dieterici's
Andeutungen in Rechnung gebracht wurde, weil dieß richtiger
sein dürfte.
Die baierischen Lagerbiere werden meistens aus Würzen
von oirea 13 pCt. Extractgehalt erzeugt. Ueber die Menge
des in den letzten Jahren erzeugten Biers liegen mir keine Nach
weisungen vor. <
Die bäuerische Bierbrauerei in jenen Ländern- wo sie im
Gebrauche ist, bietet das Eigenthümliche dar, daß nur Unter
führung bei niedrigerer Temperatur angewendet, alles Bier für
das ganze Jahr in der kältern Jahreszeit erzeugt, in gute
Keller eingelagert und dann den Sommer hindurch, wo man
rricht braut, ausgeschänkt wird.